Der Preisverfall soll aufgehalten werden

Viele DRAM-Hersteller drosseln vorübergehend ihre Produktion

06.02.1998

Hitachi Ltd. macht für die kommenden zwei Monate acht Produktionsstätten für jeweils sieben Tage pro Monat dicht, um so den Ausstoß um rund 20 Prozent zu verringern. Die NEC Corp. verlagert dagegen ihre Produktion stärker auf das lukrativere Segment der 64-Mbit-Bausteine. Auch generell will NEC stärker in Bereiche ausweichen, die höhere Profite versprechen. Fujitsu Ltd. will seine DRAM-Produktion ebenso reduzieren, und die Mitsubishi Ltd. hat die Schließung einer Fabrik in Durham, North Carolina, bekanntgegeben, von der 200 Mitarbeiter betroffen sind.

Diese Maßnahmen sind zusammengenommen ein klarer Hinweis darauf, daß die Hersteller einen noch weiterreichenden Preisverfall für Speicherchips befürchten. Das bestätigt Akira Minamikawa von der International Data Corp. (IDC), Japan: "Die meisten japanischen DRAM-Produzenten rechnen damit, daß die Preise im kommenden Monat oder spätestens im März erneut purzeln."

In den vergangenen Wochen hatten die Vertragspreise für 16-Mbit-DRAM einen kleinen Sprung auf bis zu 3,80 Dollar verzeichnet, nachdem sie im Dezember noch bei rund drei Dollar gelegen hatten. Im Spot-Markt, der größeren Schwankungen unterworfen ist, haben sich die Preise für die 16-Mbit-Chips nach einem historischen Tiefststand von etwa 1,50 Dollar mittlerweile wieder bei 2,50 Dollar eingependelt.

Kalt erwischt hat der kontinuierliche DRAM-Preisverfall vor allem die Toshiba Corp., die deswegen ihre Gewinnerwartungen für 1997 von zuvor geschätzten 60 Milliarden Yen (77, 9 Millionen Dollar) auf nur mehr zehn Milliarden Yen nach unten geändert hat. Allerdings sind nach Aussagen von Firmensprechern noch weitere Faktoren - schwache PC-Verkäufe und eine sinkende Nachfrage bei Consumer Electronics sowie die Finanzkrise - für die Korrektur verantwortlich.