Viele Anwender möchten Microsofts Software-Abo kündigen

10.07.2007

Bindung an Microsoft blockiert freie Alternativen

Wenn Unternehmen das Abonnement auslaufen lassen, dann gewinnen sie zudem neue Spielräume für den Einsatz von Open-Source-Alternativen. Viele Anwender, die vor drei oder vier Jahren eine Software Assurance abschlossen, weil sie Linux oder Open Office nicht als geeigneten Ersatz für Microsoft-Produkte betrachteten, mussten feststellen, dass die freie Software seitdem durch kontinuierliche Updates große Fortschritte erzielte. Wer jedoch weitere zwei oder drei Jahre Gebühren an Microsoft entrichtet und damit das Anrecht auf die neuesten Versionen aus Redmond erwirbt, kann den Umstieg auf freie Alternativen betriebswirtschaftlich kaum rechtfertigen.

Microsoft stieg mit der Licence 6 auf ein Mietmodell um, weil das Unternehmen damit Schwankungen bei den Einnahmen ausgleichen wollte, die durch die Updatezyklen der Hauptprodukte entstanden. Die Abogebühren sorgen für einen gleichmäßigen und kalkulierbaren Umsatz, ohne dass sich Microsoft auf die Lieferung von neuer Software verpflichtet. Die solcherart erzielten Umsätze verbucht der Hersteller unter "Unearned Revenue". Dieser Posten belief sich im letzten Quartal auf über zehn Milliarden Dollar.

Wenn sich eine größere Zahl von Unternehmen nicht mehr langfristig an Microsoft binden will, dann muss das Unternehmen wieder mit Einnahmenschwankungen oder gar Ausfällen in den Zeiträumen zwischen großen Updates rechnen. Offenbar ist sich Microsoft dieser Gefahr bewusst und versucht gegen diese drohende Entwicklung zu steuern, indem es wesentliche Produkte exklusiv an die Software Assurance bindet. So kann Vista Enterprise nur über das Abo und nicht als Einzellizenz bezogen werden. Siehe auch Monopolsteuer Software Assurance?(ws)