Viele Anwender möchten Microsofts Software-Abo kündigen

10.07.2007

Keine Garantie für das Erscheinen neuer Versionen

Als unökonomisch erweist sich das Abonnement besonders dann, wenn Microsoft innerhalb der Vertragsdauer keine signifikanten Updates liefert. Genau dies traf bei einer Reihe von Schlüsselprodukten zu, die erst nach vier (Exchange 2007, Sharepoint 2007, Office 2007) bis fünf Jahren (Windows Vista, SQL Server) in einer neuen Version erschienen. Die Unwirtschaftlichkeit des Software-Abos zeigt sich allerdings erst im Nachhinein, weil Microsoft den Kunden vorher nicht garantiert, dass innerhalb der Laufzeit neue Versionen der betreffenden Produkte erscheinen.

Der Nutzen einer Software Assurance ist nicht nur deshalb schwer kalkulierbar. Hinzu kommt, dass Microsoft nach eigenem Ermessen die Lizenzbedingungen für abonnierte Produkte verändert. So führte der Hersteller für Exchange 2007 und Sharepoint 2007 zum Ärger vieler Anwender neue Client-Access-Lizenzen ("Enterprise CALs") ein, die extra bezahlt werden müssen. Das Abo umfasst nur Standards-CALs, die nicht zur Nutzung des vollen Funktionsumfangs der Server-Software berechtigen.

Die laut Umfrage sinkende Bereitschaft von Unternehmen, sich vertraglich weiterhin an Microsoft zu binden, begründet Forrester außerdem mit dem Erscheinen mehrerer wesentlicher Updates innerhalb eines kurzen Zeitraums. Diese Ballung war nur zum Teil in den Roadmaps vorgesehen, im Fall von Vista und Office ist sie die Folge von verspäteter Auslieferung. Anwender, deren Software Assurance sich bis Ende letzten Jahres erstreckte, erwarben somit das Recht auf die neuesten Versionen von Windows, Office, Exchange und Sharepoint.

Nach den bisherigen Erfahrungen können Sie davon ausgehen, dass Microsoft zumindest drei oder vier Jahre benötigen wird, bis die nächste Generation dieser Produkte auf den Markt kommt. Nachdem die meisten Anwender anschließend bis zum Erscheinen des ersten Service Packs abwarten und zudem eine längere Evaluierungsphase einplanen, würden sie über mehrere Jahre Gebühren an Microsoft entrichten, ohne dafür eine Gegenleistung zu beziehen. Sie könnten stattdessen nach 2011 eine Neulizenz der benötigten Produkte erwerben oder das Abo nach einer mehrjährigen Unterbrechung rechtzeitig wieder aufleben lassen.