Unified Communications als SaaS

Viele Angebote, wenig Integration

06.10.2009
Von 
Andreas Stiehler ist Principal Analyst bei Pierre Audoin Consultants (PAC).
Unified Communications zur Miete verspricht stets neueste Technik. Doch mit der Integrationsfähigkeit hapert es.

Unified Communications (UC) führt verschiedene Kommunikationsfunktionen zusammen. Damit steht UC - wie alle Integrationsthemen - für Komplexität und Kosten bei Implementierung und Betrieb entsprechender Lösungen. Einer Erhebung von Berlecon Research zufolge fürchten 40 Prozent der deutschen Unternehmen den finanziellen Aufwand einer UC-Einführung. Daher beschränken sich viele Vorhaben, die eine verbesserte Kommunikationsumgebung zum Ziel haben, auf die Einführung einzelner Funktionen wie Instant Messaging, Web- oder Videoconferencing. Das eigentliche Potenzial von UC, das in der Integration von IT- und TK-Anwendungen liegt, wird nicht ausgeschöpft.

Deshalb liegt es nahe, UC-Lösungen als Service zu beziehen. Technologieanbieter, Systemintegratoren und Netzbetreiber übernehmen die Integration selbst und versprechen niedrige und transparente Kosten. Die Bereitstellung der Dienste zu klar definierten Service-Level- Agreements (SLAs) durch einen spezialisierten Provider soll für hohe Planungssicherheit sorgen.

Doch die Serviceangebote sind nicht ohne weiteres vergleichbar, denn es gibt zwei unterschiedliche Modelle: "Managed UC Services" und "UC as-a-Service".

Managed UC Services: Der Anwender bleibt Herr im Haus

Der Vergleich der beiden externen Betriebsarten Software as a Services (SaaS) mit Managed Services zeigt, dass das reine SaaS-Modell bislang wenig Nutzer gefunden hat.
Der Vergleich der beiden externen Betriebsarten Software as a Services (SaaS) mit Managed Services zeigt, dass das reine SaaS-Modell bislang wenig Nutzer gefunden hat.
Foto: berlecon

Bei den Managed UC Services übernimmt ein externer Dienstleister den Betrieb und die Wartung der in der Regel beim Kunden installierten VoIP- und UC-Infrastruktur. Dazu lagert der Anwender entweder die gesamte Kommunikationsinfrastruktur oder einzelne Teile wie etwa die Verantwortung für die Nebenstellenanlagen aus. Der Dienstleister garantiert mittels SLAs eine mit dem Kunden ausgehandelte Dienstqualität und Verfügbarkeit der betriebenen Technologien und ihrer Funktionen. Kurz und knapp: Bei Managed Services steht die Auslagerung des Betriebs im Vordergrund, der Kunde behält jedoch die Hoheit über Infrastruktur und Anwendungen.

Managed Services sind im UC-Umfeld akzeptiert und funktionieren. Das zeigen diverse Beispiele, die Berlecon im Fallstudienreport "Managed VoIP und UC" zusammengetragen hat. Bereits 17 Prozent der deutschen Unternehmen nutzen Managed Services im Bereich der Netzinfrastruktur, 14 Prozent haben ihre Kommunikationsinfrastruktur ausgelagert. Fast jedes dritte Anwenderunternehmen interessiert sich für zukünftige Managed-Services im UC-Umfeld.