Videoüberwachung im Stadion: Englischer Fußballclub durchleutet Publikum live

18.06.2007
Mit in die Kleidung eingelassenen Minikameras soll das Stadion-Sicherheitspersonal eines nicht näher bezeichneten englischen Erstliga-Fußballclubs in die kommende Spielzeit gehen. Der Verein möchte aktenkundige Störenfriede im Publikum damit schnellstmöglich identifizieren können.

Einem Bericht der Nachrichtenagentur "Reuters" zufolge kommen alle Live-Bilder der Drahtlos-Kameras aus dem Stadion in einem zentralen Kontrollraum an, wo sie mit den Daten bekannter Hooligans abgeglichen werden. Die Sicherheitsmitarbeiter trügen die Kameras unauffällig, beispielsweise in den Knopflöchern ihrer Jacken oder in ihren Mützen, teilte Tim Close, Verkaufschef von 802 Global, mit. Sein Unternehemen vertreibt die drahtlose Closed-Circuit-Television-Technologie (CCTV), die in vielen britischen Einkaufzentren zur Echtzeit-Überwachung bereits eingesetzt wird. Das Unternehmen erwartet nach dem Vorstoß des Fußballvereins, dass andere Clubs nachziehen und sich die Echtzeit-Überwachung flächendeckend durchsetzen wird, so Close gegenüber Reuters.

Nach Angaben von Sicherheitsexperten und Bürgerrechtlern ist Großbritannien schon jetzt mit vier Millionen hochauflösenden Überwachungskameras an öffentlichen Orten das am meisten überwachte Land der Welt – durchschnittlich kommt auf 14 Einwohner jeweils eine Kamera. (sh)