Gleichzeitig stelle sich die Frage, wie realistisch ein Spiel überhaupt sein müsse. "Natürlich will ich, dass eine Fußballsimulation so nah wie möglich an der Wirklichkeit bleibt, während beispielsweise das Simpsons-Videospiel von einem bestimmten Abstraktionsgrad lebt", so Lorber. In beiden Fällen müsse jedoch die leichte Zugänglichkeit beachtet werden. "Der sogenannte Familyplay-Modus, der in FIFA`08 und anderen Sportspielen enthalten sein wird, ermöglicht es, Einsteigern das Spiel mit einfachsten Befehlen zu steuern, während erfahrene Spieler den realistischen Modus wählen können", erklärt Lorber die Strategie von EA.
Bei der Erschaffung von menschlichen Spielcharakteren sei ein hoher Realismusgrad am schwierigsten zu erreichen, so Entis. Menschen seien bei Bewegung und Verhalten der Figuren so sensibel, dass durch die kleinste Abweichung von der Wirklichkeit die aufwändigste grafische Gestaltung wertlos sei. "Die Spieler müssen aber eine Beziehung zu den Figuren aufbauen, die sie in Händen halten", meint Entis. In der kommenden Version des EA-Basketballspiels NBA Live kommt deshalb zum ersten Mal ein neues System zum Einsatz, das Emotionen und Bewegungen der Spielfiguren durch aufwändiges Motion Capturing kombiniert.
Ein weiteres Erfolgsrezept sei die Offenheit für die Mitgestaltung der Konsumenten. Untersuchungen hätten ergeben, dass mehr als die Hälfte der Spieler von Die Sims den größten Teil der Spielzeit mit dem Erstellen von Objekten und Charakteren verbracht hätten. Deshalb arbeite EA momentan an dem Titel Virtual Me, der dem Spieler weitreichende Möglichkeiten über das Aussehen des Spielcharakters überlassen soll. (pte)