HD-Camcorder im Test

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13.03.2008

In der Praxis

Unser Testfeld ist ein bunt gewürfelter Haufen, denen das Aufnahmeformat HD gemeinsam ist. Angefangen von der winzigen Sanyo Xacti HD2, die sich als hervorragende Kamera für unterwegs empfiehlt, bis zur nahezu dreimal so teuren JVC GZHD7, die Profi-Ambitionen hat und sich dadurch sogar für umfangreiche Videoprojekte eignet. Genau so unterschiedlich sind daher auch die Geräte im Praxistest.

Foto: Sanyo

Die Sanyo Xacti HD2 passt in jede Tasche und ist der unkomplizierteste Begleiter im Test. Gleichwertig sind zwei Knöpfe für Foto und Video auf der Rückseite angebracht, so kann man sich bei jeder Szene spontan für eine der beiden Aufnahmearten entscheiden. Die Einstellmöglichkeiten sind begrenzt, aber für Video- und Fotoaufnahmen ausreichend. Man kann zwar schnell die manuelle Scharfstellung aktivieren, doch die Schärfebeurteilung fällt auf dem kleinen Display schwer. Zudem ändert sich während der Zufnahme der manuelle Fokus nicht. Dafür lässt sich mit einem Antippen des Vierwege-Jogdials während der Aufnahme die aktuelle Einstellung des Autofokus speichern. Gut gefällt uns bei der Xacti HD2, dass sie sehr schnell einsatzbereit ist - das unterstreicht ihren Charakter als unkomplizierter Mitnehm-Camcorder.

Foto: JVC

Mit Profi -Ambitionen wartet dagegen die JVC GZ-HD7 auf, der größte und teuerste Camcorder im Test. Schon das hochwertig wirkende Gehäuse fällt angenehm auf. Auch liegt die JVC GZ-HD7 sehr gut und sicher in der Hand, alle Steuereinheiten lassen sich schnell erreichen und sind an den richtigen Stellen platziert. Angenehm weich lässt sich der Zoom betätigen. Zudem überzeugt das Objektivrad für den komfortablen manuellen Fokus. Gut gefällt uns die Focus-Assist-Taste, die bei manuellem Fokus in eine Graustufendarstellung im Display umschaltet und die scharf gestellten Motive blau umrandet darstellt.

Der Autofokus ist etwas behäbiger als bei den Konkurrenten, was kein Nachteil sein muss, denn so pumpt er in gewissen Szenen nicht so stark. Dafür dauert es vergleichsweise lange, bis der Camcorder betriebsbereit ist. Aus dem Ruhezustand erwacht die JVC GZ-HD7 nach rund sechs Sekunden, eben so lange dauert es beim Einschalten. Das eingebaute Mikrofon ist vergleichsweise gut, anspruchsvollere Anwender können – wie übrigens bei jedem HD-Camcorder im Test – ein externes Mikrofon anschließen. Der optische Bildstabilisator macht sich in der Praxis leider kaum bemerkbar.

Foto: Canon

Ein Wolf im Schafspelz ist die Canon HV20. In ihrer nicht sonderlich hochwertig wirkenden Plastikschale verbirgt sich eine vorzügliche Technik. Auch an Einstellmöglichkeiten mangelt es dem Camcorder nicht, diese sind für die Preisklasse sogar recht umfangreich. Für den Praxiseinsatz sinnvoll ist beispielsweise ein Drehrad, das vor dem Display platziert ist, mit dem man manuell die Schärfe regeln kann. Neben dem Drehrad sitzt der Umschalter zwischen Autofokus und manuellem Fokus, auch ein Schalter zum Aufhellen der Aufnahme bei dunklen Szenen ist vorhanden. Ein Kritikpunkt bleibt aber: Da die Schärfebeurteilung beim manuellen Fokussieren auf dem Display schlecht zu bewerkstelligen ist, gibt es zwar eine Taste für eine Ausschnittsvergrößerung, diese ist aber unpraktisch unterhalb des Displays angebracht.

Auf eine SDHC-Card speichert die Panasonic HDC-SD1 ihre Daten. So kann man Platz sparen und ohne mechanisches Laufwerk auskommen. Doch ganz ohne Eigengeräusche kommt auch die kleine HDC-SD1 nicht aus. Denn im Inneren kühlt ein Lüfter die Elektronik. Glücklicherweise ist er recht leise und stört die Tonaufnahmen kaum. Das kleine Gehäuse des Panasonic-Camcorders hat allerdings in der Praxis seine Nachteile bei der Bedienung. Wer eine große Hand hat, wird die Finger arg verrenken müssen, um an die gewünschten Steuereinheiten zu gelangen. Besonders der Aufnahmeknopf ist nach unserem Geschmack ungünstig platziert. Für eine Kamera dieser Preisklasse hätten wir uns zudem ein separates Einstellrad oder einen Ring zum Einstellen der manuellen Schärfe gewünscht. Diese muss man über den winzigen Jogdial-Vierwegeschalter vornehmen. Immerhin erscheint auf Wunsch automatisch eine Vergrößerung in der Displaymitte, damit man die Schärfeeinstellung besser beurteilen kann.