Videotheken unter Druck

Video on Demand auf dem Vormarsch

10.02.2012
Videos auf Abruf und Filme auf Blu-ray-Discs sind gefragt wie nie.

Der Online-Vertrieb von Videos nimmt in Deutschland weiter deutlich an Fahrt auf. Mit 4,2 Millionen filmischen Titeln hat der digitale Verkauf über Anbieter wie iTunes, Maxdome oder Videoload im Jahresvergleich um 43 Prozent zugelegt und spülte der Branche 32 Millionen Euro in die Kassen. Der gleiche Betrag wurde mit einmaligen Filmabrufen auf entsprechenden Internet-Plattformen erwirtschaftet, wie der Bundesverband Audiovisuelle Medien (BVV) am Donnerstag mitteilte. "Die zunehmende Dynamik dieses digitalen Marktes ist deutlich zu spüren", sagte der BVV-Vorstandsvorsitzende Dirk Lisowsky.

Beim Verkauf physikalischer Bildtonträger setzt sich die Blu-ray-Dics allmählich durch, hat die DVD aber noch längst nicht eingeholt. Im vergangenen Jahr stieg der Absatz der Video-Scheiben mit größerem Speichervolumen für bessere Bildqualität um 41 Prozent auf 17 Millionen Stück. Damit sei rund jeder siebte Film auf einer Blu-ray verkauft worden, hieß es. Der Durchschnittspreis der "blauen" Scheiben ging um zwei Prozent auf 15,72 Euro zurück. Der Umsatz stieg um 39 Prozent auf 267 Millionen Euro und brachte damit fast ein Fünftel (18,7 Prozent) der gesamten Verkaufsmarkt-Erlöse ein.

Die DVD macht immer noch den Löwenanteil des Marktes aus. Der Absatz der DVDs sank von 103,2 auf 101,1 Millionen Einheiten. Der Umsatz belief sich bei einem leicht gesunkenen Durchschnittspreis von 11,17 Euro auf 1,13 Milliarden Euro - ein Minus von 5 Prozent im Vergleich zu 2010.

Während der Online-Verleih von Filmtiteln 2011 um 55 Prozent auf 9,4 Millionen Titeln anstieg, wurden in Videotheken erstmals seit Anfang der 80er Jahre weniger als 100 Millionen mal Filme ausgeliehen. Bei den Videotheken, Automaten und per Post gab es demnach 95,5 Millionen Ausleihvorgänge, nach 101,7 Millionen im Jahr davor. Der Umsatz sank um sechs Prozent auf 229 Millionen Euro. Der Verband macht für die Entwicklung vor allem das Angebot von Raubkopien im Internet verantwortlich.

Die meistverkauften Filme waren Teil eins und zwei von "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes", gefolgt von der Til-Schweiger-Komödie "Kokowääh". (dpa/tc)