Neue Maßstäbe mit tragbarem Personal Computer "Vicki":

Victor/Sirius muß Umsatzzahlen revidieren

28.10.1983

MÜNCHEN (CW) - "Der Markt ist groß genug und hat ausreichend Platz für Sirius und Victor", tönte Edwein S. Carlson. Präsident der Victor Business Products, im März 1982 auf der Hannover-Messe. Etwa 1000 von insgesamt rund 2500 Mitarbeitern sind inzwischen entlassen worden, bestätigte Jürgen Tepper, Geschäftsführer der neuen deutschen Victor (vormals Sirius) im Oktober 1983 auf der Münchener "Systems '83".

Zwar behauptete Tepper zuvor noch, daß sich Victor "trotz weltweiter Schwierigkeiten" zu seinem zweiten Geburtstag im Gegensatz zu so manchen Computerherstellern "in erfreulich positivem Licht präsentiert". Und die Entlassungen kommentierte der Manager dahingehend, daß die damalige amerikanische Victor-Vertriebsmannschaft schlicht für die erreichbaren Umsätze zu groß gewesen sei. Doch zweifelte der deutsche Statthalter damit indirekt das Vertriebskonzept seiner amerikanischen Bosse an.

Energisch bestritt Tepper, daß Victor Gerüchten zufolge praktisch pleite sei und wies auf den "kapitalstarken Hauptaktionär" Kidde hin, einen Mischkonzern mit rund drei Milliarden Dollar Umsatz.

"Mit Kidde im Rücken hat Victor die Marktführung für 16-Bit-Mikrocomputer in Europa erkämpft und bis heute gehalten", meinte Tepper enthusiastisch. Zu einem Zeitpunkt, da die Auslieferung des

100 000. Systems bevorstehe, bringe Victor den tragbaren 16-Bit-Mikro "Vicki" mit einem Konzept, das in diesem Marktbereich völlig neue Maßstäbe setze.

Nach dieser Aussage mußte der dynamische Geschäftsführer allerdings eigene Umsatzprognosen revidieren. Nach ursprünglich 60 Millionen Mark würden demnach für das laufende Geschäftsjahr 1983 nur noch 40 bis 50 Millionen Mark angepeilt.