Dollarkurs macht "Sirius"-Fertigung in USA indiskutabel:

Victor plant Produktion in Österreich

09.11.1984

WIEN (ru) - Victor Technologies wird möglicherweise seine Produktion nach Österreich verlegen. Hinter den Überlegungen steht nach Worten von Victor-Generaldirektor Werner Krause der Zwang zur Kostensinimierung. Als Alternative zu der Alpenrepublik wird aber noch Fernost gehandelt.

Auf einen bestimmten Standort wollte sich Krause während eines Gespräches mit der COMPUTERWOCHE nicht festlegen lassen. Es sei verfrüht, darüber zu sprechen, betonte er. Aufgrund des hohen Dollarkurses sei aber die Herstellung der Computer in den USA indiskutabel geworden. Zwei Möglichkeiten werden derzeit bei Victor diskutiert: Entweder die Produktion ganz nach Fernost, speziell Japan, zu verlegen oder in den USA für den nordamerikanischen und in Österreich für den europäischen Markt zu produzieren.

Eine Produktion in Taiwan schloß Krause wegen des schlechten Qualitätsniveaus aus.

Neben Österreich sind noch Irland und Frankreich in der engeren Wahl, wobei gerade Frankreich ein großes Interesse signalisiert. Für Österreich spricht allerdings, daß Victor-Boß Chuck Paddle hier bereits vor dem finanziellen Desaster des Unternehmens einen Werkzeugsatz installieren ließ, der bislang ungenutzt blieb. Er stammt von dem Kamerahersteller Eumig. Der Export der Fertigung aus den Vereinigten Staaten, so Krause, werde jedoch erst mit Ankündigung des neuen Rechners, einer Weiterentwicklung des "Sirius" spruchreif. Das Gerät soll etwa Ende Januar des kommenden Jahres vorgestellt werden.

Die rechtskräftige Übernahme Victors durch Datatronic hofft Krause bis zum Weihnachtsfest dieses Jahres unter Dach und Fach zu haben.