Teilnehmer können gewohnte Rufnummer behalten

Viag Interkom kombiniert Festnetz und Mobilfunk

02.07.1999
MÜNCHEN (CW) - Viag Interkom führt das Festnetz und den Mobilfunk funktional zusammen. Ab sofort bietet der Münchner TK-Konzern mit "Genion" eine Lösung an, die das Handy auch in den eigenen vier Wänden zur Kommunikationsdrehscheibe macht, die traditionellen Gebührenmuster aber weiter berücksichtigt. Je nach Kundenwunsch wird der Festnetzanschluß dabei entweder ergänzt oder sogar völlig überflüssig.

Die Idee der Integration von Festnetz- und Mobilfunktelefonie ist eng mit dem Namen Viag Interkom verbunden. Das Unternehmen prägte in Deutschland als erstes den Begriff der "Fixed Mobile Integration". Allerdings mußte es ebenso wie seine Wettbewerber erkennen, daß die technische Realisierung anspruchsvoller ist als erwartet.

Mit dem neuen Dienst Genion kommt Viag Interkom dem Idealzustand der Integration ein kleines Stück näher. Der technische Fortschritt bei dieser Lösung liegt darin, daß die Münchner nunmehr in der Lage sind, für das Handy des Genion-Kunden eine sogenannte Homezone zu definieren. Innerhalb dieses Bereiches ist er unter seiner bekannten Festnetznummer auf dem Handy erreichbar, kann damit aber auch selbst zu den üblicherweise günstigeren Festnetztarifen kommunizieren (siehe Tabelle). Für Gespräche, die außerhalb der Homezone begonnen werden, gelten die Viag-üblichen Mobilfunktarife.

Die Reichweite der Homezone beträgt mindestens 200 Meter. Da Genion auf der GSM-1800-Technologie basiert, ist laut Viag Interkom sichergestellt, daß Gespräche beim Verlassen der heimischen Zelle nicht abgebrochen werden und der Empfang sowie das Senden von Kurznachrichten auch zu Hause möglich ist.

Mit Genion spricht der Carrier in erster Linie zwei Kundengruppen an. Zum einen Geschäftskunden und Privathaushalte, die neben ihrem bestehenden Festnetztelefon einen zweiten Anschluß benötigen. Sie erhalten zusätzlich zu einer neuen Rufnummer ein vollwertiges Mobilfunkgerät. Die andere Gruppe sind Kunden, die ihren Festnetzanschluß vollständig durch Genion ersetzen wollen. In diesem Fall kann der Teilnehmer seine angestammte Festnetznummer beibehalten und weiter nutzen.

Flächendeckend wird Viag Interkom Genion jedoch nicht anbieten. Ende nächsten Jahres soll mit 80 Prozent der Bevölkerung die maximale Ausbaustufe erreicht sein. In den Genuß des Dienstes kommen zunächst nur Kunden in den Ballungsräumen, die engmaschig mit Antennen bestückt sind. Mitte 2000 sollen zumindest alle Ballungsräume hierzulande von dem Service profitieren. Ob ihre Homezone von Genion abgedeckt wird, können Interessenten unter der Adresse http:// www.viaginterkom.de erfahren.

Der Netzbetreiber berechnet für den Dienst eine monatliche Grundgebühr in Höhe von 34,95 Mark sowie eine einmalige Anschlußpauschale von 49 Mark. Auf Wunsch kann der Kunde einen Anruf-Manager nutzen, der sich immer dann aktiviert, wenn der Teilnehmer unter der Festnetznummer angerufen wird, sich aber nicht in der Homezone befindet. Für Anrufer gelten immer die Festnetztarife, der Genion-Kunde muß pro Rufumleitung auf das Handy 29 Pfennig bezahlen.