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Via plant mit "doppelter Esther" einen unechten Dual-Core-Chip

27.10.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. Dieses Sprichwort könnte auf Intel und AMD zutreffen, die sich derzeit ein spannendes Rennen um den ersten Doppelkern-Prozessor für die x86-Architektur liefern. Als dritter im Bunde hat jetzt Via Technologies ebenfalls entsprechende Pläne angekündigt und will bereits zum Ende des zweiten Quartals 2005 - und damit vor AMD und Intel - ein Produkt auf den Markt bringen.

Anders als die Mitbewerber, die zwei Prozessorkerne auf ein Stück Silizium packen wollen, geht Via einen anderen Weg und steckt zwei Prozessoren der "Esther"-Serie in ein Gehäuse. Das mögliche Ergebnis wird unterschiedlich beurteilt. Während Via ins Feld führt, die Esther-Chips seien ausgetestete, funktionierende Prozessoren, die nicht neu entwickelt werden müssen, meldet Kevin Krewell vom Branchenblatt "Microprocessor Report" Bedenken an: "Die Kopplung der beiden Chips kann größere Probleme bereiten als die Entwicklung eines neuen Chips mit zwei Kernen."

Via wählte diese Lösung, weil die Company damit schneller ein fertiges Produkt auf den Markt bringen kann. Die doppelte Esther soll für den Aufbau von kostengünstigen Server-Clustern verwendet werden. (kk)