Set-top-Box ist ein PC

Via Kabel-TV telefonieren und im Internet surfen

25.06.1999
MÜNCHEN (CW) - Die Deutsche Telefongesellschaft (DTG) will das Kabel-TV-Netz als Internet- und Telefon-Infrastruktur erschließen. Ortsgespräche mit ansässigen Kabel-TV-Kunden sind in einem Preis von monatlich 24,95 Mark enthalten.

Die DTG verhandelt derzeit mit den Kabelnetzbetreibern, um deren Infrastruktur aufzurüsten. Ziel ist es, Telefongespräche und Internet-Zugang über die Breitband-Infrastruktur anzubieten. Erste Pilotinstallationen gibt es bereits in Rheinland-Pfalz. Auf Anwenderseite ist eine Set-top-Box erforderlich, die einen K6-Chip von AMD sowie Windows 98 enthält. Sie läßt sich als vollwertiger PC nutzen (Maus, Tastatur und Monitor werden nicht mitgeliefert), Festplattenspeicher bietet die DTG via Netz an. Für den Zugriff stehen den Anwendern Transferraten von bis zu 42 Mbit/s beim Downstream zur Verfügung, der umgekehrte Weg bietet rund 3 Mbit/s.

Neben den Monatsgebühren fallen Kosten für den Internet-Zugang an, die die DTG allerdings noch nicht beziffern konnte. Da die Set-top-Box via Kabel-TV ständig online ist, werde es vermutlich eine Tarifierung mit mengenabhängiger Komponente geben. Anschlußgebüren fallen nur für den Kabel-TV-Zugang an. Sie richten sich nach den jeweiligen Tarifen des Netzbetreibers. Für kleinere Büros wird es außerdem eine Profi-Variante geben, bei der die Linux-basierte Set-top-Box als Router für kleine LANs mit bis zu zehn PCs zum Einsatz kommen soll.