Vertriebsabkommen fuer Financials und PSK 2000 unterzeichnet Oracle und Straessle verbinden ihre Finanz- und PPS-Loesungen

04.11.1994

MUENCHEN (hv) - Um sein Softwarepaket "Financials" besser im deutschen Markt zu plazieren, hat der Datenbankhersteller Oracle ein Vertriebsabkommen mit der Stuttgarter Straessle Informationssysteme GmbH unterzeichnet. Kunden sollen kuenftig komplette Unternehmensloesungen von beiden Haeusern beziehen koennen: Oracle liefert die betriebswirtschaftliche, Straessle die Logistik- und die Fertigungskomponente.

Da beide Produktwelten nicht nur mit der Oracle-Datenbank eingesetzt werden, sondern auch in der 4GL "SQL-Forms" geschrieben sind, sehen die Hersteller keine Schwierigkeiten, die Systeme zu integrieren. "Die einzige Luecke besteht derzeit beim Kosten- und Leistungsrechnungs-Modul", raeumt Straessle-Geschaeftsfuehrer Wolfgang Dietrich ein. Hier werde sein Haus eine eigene Loesung entwickeln, die bereits zur CeBIT naechsten Jahres praesentiert werden soll.

Der Vorteil des Abkommens liegt aus Straessle-Sicht auf der Hand: Bisher eher im nationalen Markt zu Hause, erhaelt man nun einen international renommierten Partner, dessen Service- und Supportkanaele ebenso genutzt werden koennen wie System- und Anwendungstechnologie. Setzte sich der Kundenstamm fuer Straessles Produktions-Informationssystem "PSK 2000" bisher aus mittelgrossen Einzel-, Auftrags- und Mischfertigern zusammen, so hofft das Softwarehaus, kuenftig auch bei Massen- und Prozessfertigern eine Chance zu haben.

Massenfertiger sollen unter anderem durch Oracles "Manufacturing"- Software, Prozessfertiger durch die von Oracle eingebrachte Loesung "Gemm" angesprochen werden. Die Rechte an der Produktionssoftware hatte sich Oracle kuerzlich durch eine 15prozentige Beteiligung an

Hersteller Datalogix International Inc. gesichert.

Auch aus Oracle-Sicht macht die Partnerschaft Sinn. Mit seinen Werkstattloesungen von der Produktions- und Fertigungssteuerung bis hin zu BDE, MDE und DNC hat Straessle in der deutschen Industrie ein Standing, das Oracle fuer die Vermarktung seiner Finanzapplikationen nutzen kann.

Das Duo macht kein Geheimnis aus seiner Absicht, Marktanteile gegen Konkurrenten wie SAP, Quantum oder Space zu gewinnen. Die Idee ist dabei, ueber den technischen Prozess, die Produktions- oder Werkstattschiene also, an den Kunden heranzutreten und ihn so auch fuer die betriebswirtschaftliche Loesung

zu gewinnen. Hier erhofft sich Straessle einen entscheidenden Vorteil gegenueber der SAP.