Vertreibung aus dem Paradies

08.06.1990

Sebastian Trauerwein, Information Resources Manager

Alle 15 Jahre wieder kommt der DV-Weihnachtsmann (in der DV hält er sich nicht an den Dezembertermin) - und erzählt Märchen, die keiner mehr hören kann. Doch anscheinend bleiben Santa Downsizings Geschichten nicht ganz ohne Wirkung. So berichtet das "Wall Street Journal" daß die Consolidated Insurance Group in Wilmington, Delaware, eine 3090 durch vernetzte PCs ersetzt hat, die wesentlich mehr können und nur ein Zehntel kosten. Normalerweise würden diese Fakten nicht ausreichen, eine Entscheidung pro PC-LAN und Client-Server-Konzept herbeizuführen. In Delaware war man wohl fasziniert von der Idee, das frei werdende Rechenzentrum als Firmen-Partyraum nutzen zu können. Dieses Argument konnte sogar Trauerwein überzeugen. Big Blue sei Dank glaubt unsereiner jedoch nicht mehr an den Weihnachtstann. Sebastian erinnert sich noch sehr genau an die "Operation Paradise" bei der Citibank in New York. Dort wurden im Jahre 1976 IBM-Großrechner abgebaut, um dialogfähigen und benutzerfreundlichen Minicomputern Platz zu machen. Längst bewegen sich die Citibanker wieder auf der Linie der allgegenwärtigen DV-Einheitspartei. Trauerwein läßt sich - Partyraum hin, Millionen-Einsparungen her - erst gar nicht aus dem IBM-Mainframe-Paradies vertreiben.