Sicherheit kommt vor Schnäppchen
Zwar würden 75 Prozent der Befragten bei einem niedrigeren Preis auch bei unbekannten Händlern einkaufen, so eine im Mai veröffentlichte Ad-hoc-Studie von dmc digital media center. Hier zeige sich, dass die vermeintliche Risikobereitschaft der Online-Shopper bei verlockenden Angeboten groß ist. Trotz höherem Preis setzt tatsächlich jedoch jeder Zweite auf die Big Player im Internet, die über eine große Bekanntheit verfügen. Die auf Sicherheit bedachten Kunden bestellen bei den großen Anbietern (55 Prozent) und bei den Universalversendern (43 Prozent). Für sie ist das Vertrauen in den Händler ausschlaggebend.
In der Tat fällt es Neukunden schwer, Vertrauen zu unbekannten Adressen im Web aufzubauen, denn jede Woche verunsichern Nachrichten zu Online-Betrug, Phishing und Identitätsdiebstahl die Menschen. 2009 sei die Zahl der IuK-Straftaten im engeren Sinne um rund 33 Prozent auf über 50.000 angestiegen, präsentierte BKA-Präsident Jörg Ziercke unlängst die aktuellen Zahlen und zog eine wenig optimistische Bilanz: "Das Internet spielt heute eine maßgebliche Rolle bei der Begehung von Straftaten." Auch Michael Hange, Chef des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), sieht eine neue Gefährdungslage durch Cyber-Attacken - "in Qualität und Quantität". Etwas resigniert sagte Hange laut "Spiegel Online" auf einer Cybercrime-Konferenz Mitte Mai in Berlin: "Man kann gar nicht so viel ermitteln, wie zurzeit passiert."