IDC analysiert Entwicklung m DBMS-Bereich:

Verteiltes Konzept gewinnt Popularität

24.07.1987

ESCHBORN (CW) - Verteilte Datenbank-Software-Systeme werden in Zukunft herkömmliche Datenbanken weitgehend ablösen. Zu diesem Ergebnis kommt das Marktforschungsinstitut IDC Deutschland GmbH, Eschborn, in seiner neuen Studie "Distributed Database Management Systems".

Die Erfolgschancen des noch jungen DB-Konzepts führen die Analysten auf den technischen Ansatz zurück: Während bei traditionellen DBMS-Produkten der gesamte Datenbestand von einem einzigen Computer aus verwaltet werden muß, erlauben verteilte Datenbank-Management-Systeme die Aufteilung der Datenverwaltung auf verschiedene Rechner. Ziel der Verteilungstechnik ist es, einheitliche Verbundsysteme zu entwickeln, die Großrechner, Supermini- und Minicomputer sowie PCs umfassen.

Letztes Jahr setzten die Softwarehäuser IDC-Recherchen zufolge weltweit DB-Software im Wert von 482 Millionen Dollar ab. Davon seien 19 Prozent auf Großrechner-orientierte Produkte, 48 von Hundert auf mittlere Computer und 34 Prozent auf PCs entfallen.

Bis 1991, so die Studie weiter werde der Großrechneranteil auf 1 Prozent zurückgehen; bei Rechnern mittlerer Größe lasse sich ein Anwachsen des Anteils auf über 50 Prozent absehen. Für den PC-Bereich veranschlagen die Eschborner eine Zunahme auf 36 Prozent. Durch das Aufkommen verteilter DBMS-Produkte spiele die Unterteilung des

Marktes für Datenbank-Management-Systeme nach Rechnergrößenklassen künftig eine geringere Rolle.

Als technologischen Marktführer bei den verteilten Datenbanksystemen sieht IDC die Relational Technology Inc. (RTI) an. Gute Zukunftschancen in diesem Bereich prognostizieren die Analysten ferner für Applied Data Research (ADR), Oracle Software AG, CCA und Cullinet.