Unternehmenssteuerung

Verstehen Sie etwas von Performance-Management?

20.05.2008
Von Karsten Oehler

Reifegradmodelle helfen bei der Entwicklung der Prozesse

Zur Bewertung des bisher Erreichten lassen sich Reifegradmodelle wie das Capability Maturity Model verwenden. Sie beschreiben den Entwicklungsstand bezüglich der Prozessreife in Stufen. Dieser Ansatz lässt sich wirkungsvoll auf Performance-Management übertragen, denn auch hier geht es darum, ein umfassendes und damit komplexes Steuerungsinstrument zu etablieren. Zunächst ist es sinnvoll, unterschiedliche Reife-Dimensionen zu betrachten:

Die Dimension Kultur ist für die Akzeptanz von hoher Bedeutung. Wie werden beispielsweise Informationen ausgetauscht? Gibt es eine "Bring-" oder "Holschuld"? Welches Kontrollklima herrscht? Werden Kenngrößen bereits großzügig ausgetauscht? Warum werden Informationen zurückgehalten?

Der Grad der Organisation wirkt sich auf die Gestaltung des Performance-Management-Systems aus. Wie ist das Verhältnis von Aufbau- versus Ablauforganisation? Sind übergreifende Prozesse etabliert und dokumentiert?

Kriterien zur Beurteilung des Reifegrads von Technologie sind unter anderem Funktionsfähigkeit und Flexibilität.

Fachliches Know-how: Hat sich eine einheitliche Meinung bezüglich Steuerungsthemen gebildet? Ist beispielsweise die klassische Budgetierung akzeptiert, oder gibt es Bestrebungen im Sinne von Beyond Budgeting?

Aus diesem Vorgehen ergeben sich folgende Empfehlungen:

Der Aufbau eines solchen Entwicklungsschemas für das eigene Umfeld ist zu forcieren.

Eine gleichmäßige Entwicklung aller Reifedimensionen ist angebracht. Damit bekommen alle Funktionsbereiche die Chance, sich auf die neuen Gegebenheiten einzustellen.

Aus dem Schema ergibt sich eine Reihenfolge für die kurzfristigen Aktivitäten.

Wichtig ist darüber hinaus, dass alle Verantwortlichen dieselben Techniken und Grundkonzepte nutzen, um ohne Reibungsverluste mit Kollegen zu kommunizieren und zusammenzuarbeiten. Insofern ist bereits bei der Systemplanung darauf zu achten, dass Abhängigkeiten zwischen den Planungsgrößen berücksichtigt werden können. Ohne eine Standardisierung der Steuerungssysteme wird das schwierig.