Microsoft zögert

Verstärkung für Liberty Alliance

18.01.2002

MÜNCHEN (CW) - Der Druck auf Microsoft und seinen Online-Identifizierungsdienst Passport wächst. Das konkurrierende, von Sun im vergangenen September initiierte Liberty Alliance Project, das an offenen Standards zu Single-sign-on-Techniken für den Zugriff auf passwortgeschützte Websites arbeitet, kann mit weiterer Unterstützung rechnen. Zu den Unternehmen, die ihre Teilnahme an Liberty jüngst bestätigt haben, gehören American Express, AOL Time Warner, France Télécom, General Motors, Hewlett-Packard und Mastercard International. Bereits mit im Boot sitzen Sun Microsystems, Nokia, NTT Docomo, Sony, Vodafone und United Airlines, deren CIO Eric Dean den Vorsitz im Management-Board von Liberty übernommen hat. Nach Angaben von Dean entstehen in diesem Jahr Protokolle, die von den Anbietern in ihre Techniken zur Authentifizierung eingebaut werden können.

Die Zusage Microsofts, einen Kontakt zu den inzwischen 38 Liberty-Mitgliedern aufbauen zu wollen, wird unter Experten als erstes Signal dafür gewertet, dass der Softwarekonzern seine bislang frostige Haltung gegenüber der Initiative aufgeben könnte. Es gebe allerdings noch einige Aspekte zu klären, bevor man Liberty beitrete, äußerte sich ein Unternehmenssprecher ohne Angaben von Details. (ue)