Version 4.0 vorgestellt Neue Management-Plattform von Cabletron unterstuetzt Windows NT

17.11.1995

FRAMINGHAM (IDG) - Nach einige Monate andauernden Testlaeufen hat Cabletron den endgueltigen Programmcode der Version 4.0 der unternehmensweiten Netzwerk-Management-Software "Spectrum" gefunden. Das Programm, dessen wesentlichste Neuerung die Unterstuetzung des 32-Bit-Betriebssystems Windows NT ist, soll im ersten Quartal 1996 erscheinen.

Mit der Portierung von Spectrum auf Windows NT bringt der Hersteller seine Mitbewerber von Hewlett-Packard, IBM und Sun, deren Loesungen ueber keine entsprechende Schnittstelle verfuegen, in Zugzwang. Cabletron eroeffnet sich mit dem NT-Support auch ein groesseres Kundenpotential, da man bisher mit Spectrum auf Anwender beschraenkt war, die Unix-Server besitzen, betreiben und unterhalten, so die Analysten des amerikanischen Marktforschungsunternehmens IDC. Der nun integrierte NT-Port erlaubt kleinen Bueros ohne Unix-Betriebssystem, aber auch Abteilungs- und entfernten Niederlassungen, das Management- Werkzeug fuer verteilte Umgebungen einzusetzen.

Weil Spectrum Funktionen anbietet, die ueber das NT-Angebot hinausgehen, sei es jedoch notwendig, den Kunden Angebote fuer Schulungen und fuer die einfache Konfiguration und Installation zu unterbreiten, so die Marktforscher.

Verteilte Management-Plattformen verbessern die Produktivitaet, indem die Verwaltungsfunktionen auf mehrere Administratoren umgelegt werden. Dabei sollten Konsistenz und unternehmensweite Skalierbarkeit ueber die gesamte Infrastruktur hinweg gewahrt werden. Spectrum, so IDC, bietet diese Funktionalitaet zwischen "Spectrograph"-Konsole und "Spectroserver"-Datenbank.

Weniger Verkehr durch Datenkompression

Sollen mehrere Server im Unternehmen eingerichtet werden, kann der Anwender bei der Implementation auf das Feature "Distributed Data Manager" zurueckgreifen. Es reduziert den Overhead, der bei der Speicherung von Verwaltungsdaten anfaellt. Dazu verwendet Cabletron einen eigenen Kompressionsalgorithmus, der den Datenverkehr im Netz minimieren helfen soll. Nach Einschaetzung IDCs haben jedoch seit der Markteinfuehrung der neuen Funktion nur wenige Kunden von der Moeglichkeit Gebrauch gemacht, mehrere Server im Netz zu integrieren.

Der Zugriff auf die von Spectrum gesammelten Daten kann nun auch von einer Oracle-Datenbank aus erfolgen. Die Infrastruktur laesst sich auf einen Blick ueber mehrere Server hinweg einsehen. Alarmmeldungen und Berichte koennen zentral erfasst werden, unabhaengig davon, wo Router, Server und Datenbanken im Netz eingesetzt werden. Die Mitteilungen lassen sich auch via Web- basierte Berichtsfunktion automatisch an entfernte Mitarbeiter versenden.

Bei der Fehlerbeseitigung geht Cabletron neue Wege. "Case Based Reasoning" (CBR) ermittelt aus der Historie des Netzes Loesungsvorschlaege. Im Gegensatz zu Expertensystemen, die auf regelbasierten Mechanismen beruhen, schliesst das von der Netz- Company vorgestellte Verfahren aus den frueheren Faellen auf die jetzt sinnvolle Problembehebung. Dieses Vorgehen kann auch dazu fuehren, dass das System bei zwei identischen Netzen mit gleicher Problemlage zwei unterschiedliche Loesungen vorschlaegt. Das Tool laesst sich nicht nur als Referenzwerkzeug einsetzen, es kann die Fehlerbehebung auch selbsttaetig vornehmen.

Des weiteren erweiterte Cabletron die Management-Plattform um das Application-Sharing. Von vielen Anwendern benutzte Programme lassen sich somit zentral im Netz abspeichern und muessen nicht mehr in verschiedenen Kopien lokal vorgehalten werden.