Version 2.0 von LNDI ist nun verfuegbar Lotus erweitert Notes-Clients um farbiges Bild-Management

17.12.1993

CAMBRIDGE (IDG) - Die Lotus Development Corp. hat die weltweite Verfuegbarkeit von "Lotus Notes Document Imaging" (LNDI), Version 2.0, bekanntgegeben. Das Visualisierungs-Tool erlaubt nun den Austausch und die Manipulation auch von farbigen Bildern. Ebenfalls neu ist ein Werkzeug zur Verwaltung von Bilddatenbanken auf unterschiedlichen Speichermedien.

Das gemeinsam mit Eastman Kodak entwickelte LNDI ermoeglicht Notes- Clients den Import von Graustufen- und farbigen Bildern sowie von GIF- und BMP-Dateien. Bislang war der Bildaustausch auf Schwarzweiss-Vorlagen beschraenkt. Erweitert wurde auch die Unterstuetzung von Peripheriekomponenten wie Scanner, Kodak-Photo- CD und digitaler Kamera.

Auf Kundenanregung habe Lotus in Release 2.0 die Benutzeroberflaeche ueberarbeitet, so Produkt-Manager Scott Cooper: Das neue Interface von LNDI erlaubt dem Anwender nun die Auswahl eines Bildes per Klick auf das entsprechende Icon oder auf eine miniaturisierte Kopie des Bildes. Mit der Unterstuetzung von OLE 1.0 wird auch der Dokumentenaustausch - beispielsweise eingescannter oder gefaxter Vorlagen - zwischen verschiedenen Windows-Applikationen moeglich.

Da der Umsatz mit der seit September 1992 verfuegbaren Version 1.0 bislang nicht den Erwartungen von Lotus entsprochen hat, versucht es der Softwarehersteller nun auch mit einer neuen Preisstrategie: LNDI soll in Amerika statt wie bisher knapp 300 Dollar nur noch etwa 100 Dollar pro Lizenz kosten. Dabei erwartet Cooper, dass unternehmensweit eingesetzte Bildverarbeitungssysteme an Bedeutung gewinnen werden. Eine deutsche Version soll voraussichtlich im Dezember zur Verfuegung stehen.

Das zum LNDI-Spektrum gehoerende und ebenfalls mit Version 2.0 vorgestellte "Image Mass Storage Subsystem" ist ein Management- Tool fuer grosse Bilddatenbanken, das auf OS/2-Servern laeuft. Anhand dieses Werkzeugs bestimmt der Anwender den Austausch von Bilddokumenten zwischen verschiedenen Speichermedien. So lassen sich haeufig benoetigte Bilder auf Festplatten vorhalten, waehrend selten benutzte Dokumente automatisch auf guenstigeren Massenspeichern wie optischen Systemen oder Cartridges abgelegt werden. Die Software soll 3000 Dollar kosten.

Mit der Vorstellung der neuen LNDI-Familie wurde allerdings auch Kritik seitens einiger amerikanischer Anwender laut: Waehrend sich Notes als Groupware-Produkt an Multiplattform-Umgebungen wende, sei LNDI auf Windows und das Speicher-Management auf OS/2 beschraenkt. Die potentiellen Kunden erwarten von Lotus eine Portierung dieser Tools beispielsweise in die Mac-Welt.