Neue Geschäftsidee aus den USA

Versicherungen gegen Netzprobleme lassen den Administrator ruhiger schlafen

23.10.1998

In den USA ist eine Entwicklung zu beobachten, die auch in Deutschland Schule machen könnte: Versicherungsgesellschaften entdecken Computernetze von Firmen als schützenswerte Objekte und bieten entsprechende Absicherungen. "Secure Systems Insurance" beispielsweise wurde von Cigna Property & Casualty ins Leben gerufen und deckt Schäden durch defekte Unternehmensnetze ab. Die Höhe der Entschädigung kann dabei bis zu 25 Millionen Dollar betragen.

Analysten begrüßen die neue Geschäftsidee. Richard Brewer von International Data Corp. (IDC) beispielsweise hält eine solche Absicherung für "unverzichtbar". Die Sicherheit von Firmennetzen etwa sei ständig durch Hacker bedroht, eine hundertprozentige technische Blockade nach außen unmöglich. Für den Schadensfall sei eine Absicherung daher unbedingt notwendig. Weston Hicks, Analyst bei Sanford Bernstein in New York, ergänzt: "Ein Restrisiko gibt es zwar weiterhin, aber das kalkulieren die Versicherungsgesellschaften in ihren Tarifen mit ein."

Cigna bietet seine Netzwerkversicherung in Zusammenarbeit mit den Herstellern Netsolve Inc. und Cisco Systems Inc. an. Abgedeckt sind unter anderem Schäden, die Hacker an den Daten oder der Software eines Unternehmen anrichten, sowie Verluste beziehungsweise Mindereinnahmen, die Firmen infolge von Attacken auf ihre DV erleiden mußten. Im Rahmen der Versicherung müssen Anwender einen "Security-Audit" für ihr Netz vornehmen lassen, den sie auch bezahlen müssen. Werden dabei Schwachstellen entdeckt, sind die betroffenen Firmen vertraglich verpflichtet, diese zu beseitigen.

Anwender in den USA äußern sich positiv zu dem neuen Angebot. Mike Ryal, Executive Director of National Systems bei BT Office Products, ist begeistert von dem Cigna-Service - eine Security-Versicherung für das Netzwerk lasse Administratoren nachts ruhiger schlafen.