Mobile Clients und Sicherheit - Horror für CIOs?

Verschlüsseln und tunneln, bis der Arzt kommt

09.04.2011
Von 
Jan-Bernd Meyer betreute als leitender Redakteur Sonderpublikationen und -projekte der COMPUTERWOCHE. Auch für die im Auftrag der Deutschen Messe AG publizierten "CeBIT News" war Meyer zuständig. Inhaltlich betreute er darüber hinaus Hardware- und Green-IT- bzw. Nachhaltigkeitsthemen sowie alles was mit politischen Hintergründen in der ITK-Szene zu tun hat.

Keine Sicherheitskonzepte

Fey spricht ein Problem an, dass den IT-Verantwortlichen landauf landab auf den Nägeln brennt: Wie können Unternehmen mit dem Wildwuchs mobiler Endgeräte und den damit verbundenen Sicherheitsrisiken umgehen? Wie drängend das Problem ist, beweist eine Studie, die Frost & Sullivan in seiner "Global Information Security Workforce Study" 2011 veröffentlichte. Die Unternehmensberatung hatte im Auftrag der Organisation zur Weiterbildung und Zertifizierung von Fachkräften für Informationssicherheit weltweit 10.413 IT-Sicherheitsexperten befragt.

Nicht mehr Viren-, Würmer- und Hackerangriffe bereiten CIOs demnach die größten Sorgen. Die meisten grauen Haare holen sich IT-Manager, wenn sie an Gefahren denken, die durch den Einsatz mobiler Endgeräte aufkommen könnten. Die Sicherheit mobiler Clients rangiert auf der Skala der Bedrohungen in Firmen an zweiter Stelle. Sorgen bereiten zudem die Themen Cloud Computing, soziale Netze und unsichere Softwareapplikationen, die eng mit der Nutzung mobiler Geräte verknüpft sind.

Tenor der Studie von Frost & Sullivan: IT-Verantwortliche können bei der Entwicklung von Sicherheitsstandards nicht mehr mit der Entwicklung neuer Technologien Schritt halten. Die Befragten gaben an, nur über uneinheitliche Richtlinien und mangelnde Sicherheitskonzepte zu verfügen. Fast 30 Prozent räumten ein, ihr Unternehmen habe keine Sicherheitsrichtlinien.

Mobile Geräte und soziale Netze

Wie sehr die hippen Tragbaren verknüpft sind mit Web 2.0 und sozialen Netzen, zeigt indirekt eine Untersuchung des Industrieverbands Bitkom. Diesem zufolge verdoppelte sich die Zahl derer, die per Handy im Internet surfen, innerhalb eines Jahres. 18 Prozent der Internet-Nutzer in Deutschland surfen mittlerweile via Mobiltelefon. Im Jahr zuvor waren es erst zehn Prozent gewesen. In absoluten Zahlen sind es jetzt neun Millionen. Damit sind die Risiken enorm gestiegen.

René Schuster, Mitglied des Bitkom-Präsidiums, geht davon aus, dass "die Zahl der Handy-Surfer weiter stark zunehmen wird". Wesentliche Gründe für diesen Trend: Verstärkt würden Smartphones mit größeren und hochwertigen Displays angeboten und gekauft. Zudem stehe der Ausbau schneller Breitbandnetze auf LTE-Basis vor der Tür. LTE beschleunigt die mobile Übertragung von Daten erheblich. Die Mobilfunktechnik der vierten Generation dürfte Geschwindigkeiten von bis zu 100 Megabit/s ermöglichen. Experten bezweifeln allerdings, ob in diesem Szenario Smartphones und Netbooks mit ihren langsameren Bussystemen in der Lage sein werden, die via LTE einprasselnden Daten schnell genug zu verarbeiten.