Bayern und Baden-Württemberg stehen für High-Tech:

Verschärfung des Nord-Süd-Gefälles

05.04.1985

MÜNCHEN (CW) - Bis Mitte der neunziger Jahre wird das wirtschaftliche Gefälle zwischen dem Norden und dem Süden der Bundesrepublik weiter zunehmen.

Dann werde es zu einer Nivellierung kommen, hieß es in der Sendung "Reicher Süden - Armer Norden?", die am vergangenen Sonntag vom Fernsehen der ARD ausgestrahlt wurde. Insbesondere Baden-Württemberg und Bayern hätten eher als die norddeutschen Bundesländer die Zeichen der Zeit erkannt und ihre rasante wirtschaftliche Entwicklung auf dem Gut "Information" aufgebaut.

Für die gesamte Elektronikindustrie sind diese beiden Bundesländer zum Synonym für Hochtechnologie geworden. Verbunden damit sind Arbeitsplätze und zumeist höhere Einkommen als nördlich des Mains. Der Aufschwung des deutschen Südens zur neuen Wirtschaftsregion birgt allerdings auch mannigfaltige Probleme. Dazu gehören die der Infrastruktur. So seien München und Stuttgart an der Grenze ihrer Belastbarkeit für den Autoverkehr angelangt.

Nach einer Umfrage des Bielefelder Emnid-Institutes unter Managern zum Thema "Bundesländer nach Standortvorteilen" lagen Bayern und Lothar Späths Musterländle an erster Stelle. In die Beurteilung flossen von der Landespolitik beeinflußbare Faktoren wie Wirtschaftsförderungsprogramme, Strukturplanung und steuerliche Rahmenbedingungen ein. So hat Berlin zwar schlechte Rahmenbedingungen, aber eine gute Wirtschaftsförderung. Im Urteil der befragten Manager liegt Hessen übrigens am Ende der Rangskala.

Die eigenen Produkte würden über Mikrocomputerhändler im MS-DOS-Bereich der Unternehmen IBM, Olivetti sowie Commodore vertrieben. Kontakte zu weiteren Produzenten wie Wang, Texas Instruments oder Digital Equipment sollen zudem vertieft werden.