Versatel beschleunigt DSL auf 6 Mbit/s

23.11.2004
Im harten TK-Wettbewerb setzt der Carrier auf Geschwindigkeit.

Nachdem Arcor und Hansenet mit neu geschnürten Komplettpaketen die nächste Runde im Preiskampf um Telefon- und Internet-Anschlüsse einläuteten, zieht jetzt Versatel nach. Das Unternehmen will mit 6 Mbit/s schnellen DSL-Anschlüssen Kunden gewinnen. Angriffslustig verspricht die TK-Gesellschaft der Konkurrenz bereits einen schmerzhaften Verfall der Margen.

Bislang sind in Deutschland bei DSL-Zugängen Transferraten von rund 1 Mbit/s für das Gros der fünf Millionen Nutzer Standard. Die Höchstgeschwindigkeit liegt zwar für Privatkunden bei 3 Mbit/s, doch dieses Angebot wird eher selten nachgefragt. Versatel will diese Highspeed-Zugänge trotzdem im nächsten Jahr mit einer 6 Mbit/s schnellen DSL-Offerte toppen. Dabei ist das TK-Unternehmen, das eigenen Angaben zufolge hierzulande rund 210000 Privatkunden unter Vertrag hat, zuversichtlich, dass ein Bedarf für diese schnelle DSL-Varainte besteht. Schließlich sei die hochwertige DSL-Übertragung von Fernsehprogrammen erst mit Geschwindigkeiten von über 5 Mbit/s realisierbar.

Nächstes Jahr Einstieg ins DSL-Fernsehen geplant

In das Geschäft mit der TV-Übertragung via DSL sowie der Internet-Telefonie will Versatel im nächsten Jahr einsteigen. Zudem eröffne der schnelle Zugang neue Möglichkeiten hinsichtlich Bezahlfernsehen, interaktiven Programmen und Online-Musik-Angeboten. Zurzeit engagiert sich das 1995 gegründete Unternehmen mit Stammsitz in Amsterdam im Privatkundengeschäft in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Berlin. Dort hatte der an der Amsterdamer Börse notierte Anbieter erst jüngst den City Carrier Berlikomm übernommen. Zuvor hatte Versatel, zu 25,1 Prozent im Besitz des niederländischen Milliardärs John De Mol (Endemol), schon die Münchner Completel, die Stuttgarter Tesion und in Norddeutschland die Komtel geschluckt. Der in Belgien, den Niederlanden und Deutschland aktive Carrier beschäftigt rund 1900 Mitarbeiter und betreibt ein rund 15 000 Kilometer umfassendes Netz. Dabei erwirtschaftete er im dritten Quartal 2004 einen Umsatz von 150 Millionen Euro. (hi)