Vernetzung der Kontron-Rechner mit Unix-Prozedur UCP:Dezentrales DV-Konzept am Flughafen Riem

07.02.1986

MÜNCHEN (sch) - Um ein Flugplanverwaltungs- und ein Monitoranzeigesystem hat kürzlich der Flughafen München-Riem seine DV-Ausstattung erweitert. Bei den neuen Anlagen handelt es sich um mehrplatzfähige Kontron-Rechner der Serie PSI 9068 mit den Prozessoren Motorola 68000 und Zilog Z80.

Das Flugplanverwaltungssystem enthält mehrere Statistik- und Auswertungsprogramme, die unter anderem zur Erstellung von Simulationsmodellen, Prognoseflugplänen, Summenlisten mit verschiedenen Komprimierungsstufen, Spitzenbelastungs- und Belegungsgrafiken, dem monatlichen "offiziellen Flugplan München", dem täglichen Flug- und Charterflugplan sowie vorbereitenden Einsatz-Aufträgen für den Bodesnverkehrsdienst gedacht sind. Teilweise werden die Flugplandaten per Batch-Verfahren an andere DV-Anlagen wie den BS2000-Rechner 7.550 von Siemens weitergeleitet.

Beispiele dafür sind die Kostenträgerrechnung und die Personal-/Gerätebedarfsvermittlung.

Das Monitor-Anzeigesystem (MAS) dient der Verwaltung der Fluginformationen des aktuellen Tages. Das Grundgerüst bilden dabei die Daten des Tagesflugplans, die am Vortag vom Flugplanrechner übernommen werden.

Die weitere Aktualisierung und Ergänzung der Daten obliegt der Verkehrszentrale. Dies geschieht in einem menügesteuerten Dialog auf drei Bildschirmgeräten. Der eigentliche Zweck des MAS ist die Information innerbetrieblicher und externer Dienststellen am Flughafen München sowie der Fluggäste über das aktuelle Fluggeschehen. Hierzu sind an den zweiten der beiden installierten Kontron-Rechner, die untereinander mit der Unix-Prozedur UCP kommunizieren, fünf Gipsy-Steuereinheiten der Firma GEI-gesytec angeschlossen.

Diese mit der DFU-Prozedur MVS 1 ausgerüsteten Mikros bedienen folgende Anzeigeeinheiten: die Großanzeigetafel im Bereich Abflug Inland, sechs interne Monitorformate für 140 TV-Bildschirme mit 35 Flugsteiganzeigen auf Btx-Fernsehgeräten.

Das neue MAS macht es den Angaben des Flughafens zufolge möglich, daß den Passagieren die Fluginformationen benutzerfreundlich präsentiert werden können. Mit Groß- und Kleinschreibung statt schwer verständlicher Codes und Abkürzungen gehört das Rätselraten der Vergangenheit an. Von Grund auf erneuert wurden dabei die Flugsteiganzeigen vor den Warteräumen. Hier sind jetzt Fernsehgeräte mit Bildschirmtechnik eingesetzt, die unter anderem die Flugnummern, die Flugziele und die Abflugzeiten beziehungsweise Verspätungen anzeigen.