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Vernetzte Bildschirmschoner entwickeln Pockenimpfstoff

05.02.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - IBM hat gemeinsam mit United Devices, dem auf pharmazeutische und chemische Applikationen spezialisierten Softwareanbieter Accelrys sowie amerikanischen und britischen Universitäten ein Peer-to-Peer-Projekt gestartet, das Rechenkapazitäten zur Entwicklung eines neuen Impfstoffs gegen Pocken bereitstellen soll. Im "Smallpox Research Grid Project" können sich Windows-Anwender nach dem Vorbild des legendären Seti@Home-Projekts einen Bildschirmschoner auf den PC laden, der freie Prozessorzeiten zur Berechnung des Medikaments nutzt. Die Software nimmt Kontakt zu einem Server auf, wenn der Anwender mit dem Internet verbunden ist, und tauscht die berechneten Datenpakete aus.

Informationen der Wissenschaftler zufolge soll im Zuge der Terrorismusbekämpfung ein Impfstoff entwickelt werden, mit dem bereits an Pocken erkrankte Patienten behandelt werden können. Medikamente, die bisher gegen die seit 30 Jahren als ausgerottet geltende Krankheit verfügbar sind, dienen dagegen der Vorbeugung. Die Berechnungsergebnisse wollen die beteiligten Organisationen unmittelbar dem US-Verteidigungsministerium zur Verfügung stellen. (lex)