OSP legt Zahlen vor:

Verlustgeschäft mit Anwendungs-Software

04.03.1977

DÜSSELDORF - Nach einem "etwas kriseligen Jahr 1975" wähnt sich die Essener EDV-Beratungsfirma OSP seither im Aufwind. Anscheinend haben die feinen Anzug der GmbH geschlüpft ist.

So freute sich denn Geschäftsführer Klaus Sabirowsky über den 20prozentigen Umsatz-Zuwachs (auf rund 4,2 Millionen Mark) gegenüber 1975; bei 38 Mitarbeitern ein Pro-Kopf-Umsatz von 110 000 Mark. Bescheiden blieb jedoch die Rendite: "Sechs bis sieben Prozent Profit vor Steuern" erklärte Sabirowsky dazu.

Kummer bereitet der Verkauf von Standard-Anwendungs-Software: "In diesem Geschäftsbereich läßt sich kurzfristig nichts verdienen - erst in 5-7 Jahren können hier Gewinne gemacht werden, klagt Sabirowsky und schimpft über die "Erfolgszahlen" anderer Berater: "Es wird nirgends soviel gelogen wie beim Verkauf von Standard-Anwendungs-Software."

OSP setzt auf EDV-Beratung und -Schulung als künftige Umsatzträger und läßt sich deshalb die Fortbildung seiner Mitarbeiter derzeit 18 000 Mark pro Mann und Jahr kosten. Für seine Tochtergesellschaft DuR (Gesellschaft für Datenschutz und Revision) hat Sabirowsky die Marktlücke EDV-Revision und Datenschutz ausgemacht: "Wir werden uns in Beratungen und Seminaren nicht wie andere Institute auf eine Erläuterung des Gesetzestextes beschränken, sondern eine anwendungsbezogene EDV-Revisionsschulung bieten." Mit drei weiteren Dienstleistungsarten glaubt er einen kompletten Datenschutzservice anbieten zu können: 1. Organisationsmethoden und Softwareverfahren für die maschinelle Prüfung der DSG-Auflagen.

2. Unterstützung des DS-Beauftragten und der EDV-Leitung beim Aufbau von Dokumentationsverfahren.

3. Selbständiges Prüfen von EDV-Verfahren und Erstellen von Berichten. uk