Heimcomputerhersteller in Zahlungsschwierigkeiten:

Verleger Maxwell erwägt Sinclair-Kauf

28.06.1985

LONDON (CW) - Der britische Heimcomputerhersteller Sinclair Research, der in der Vergangenheit in finanzielle Schwierigkeiten geraten war, soll jetzt von Robert Maxwell übernommen werden.

Der Londoner Verleger und Herausgeber des Massenblattes "Daily Mirror" will mit einer Finanzspritze von 12 Millionen Pfund einen Anteil von 75 Prozent an Sinclair erwerben. Damit hält der Gründer Sir Clive Sinclair von ehemals 85 nur noch 15 Prozent an dem Unternehmen. Der als Pionier des internationalen Heimcomputerbaus geltende Unternehmer wird nur noch als Berater fungieren und sich künftig seinen Erfindungen widmen.

Die Zahlungsschwierigkeiten des Elektronikunternehmens stehen in engem Zusammenhang mit dem Absatzrückgang von 25 Prozent auf dem europäischen Heimcomputermarkt, der sich erstmals in diesem Jahr deutlich bemerkbar machte. Nach Weihnachten blieb das Unternehmen auf Lagerbeständen im Wert von 34 Millionen Dollar sitzen.

Besonders enttäuschend erwies sich der Absatzrückgang bei dem System QL, das Sinclair im Januar 1984 vorgestellt hatte. Am Ende des Geschäftsjahres 1984 waren 40 000 Stück weniger verkauft worden als ursprünglich erwartet. Nach einem Gewinn von 14,3 Millionen Pfund im Jahre 1983 hat Sinclair im abgelaufenen Geschäftsjahr einen kleinen Verlust erlitten.