User bevorzugen Songs in voller Länge

Verkauf von Handy-Klingeltönen bricht ein

17.04.2008
Von pte pte
Die deutschen Handybesitzer haben im Vorjahr deutlich weniger Klingeltöne als 2006 erworben.

Damit scheint eine richtungsweisende Entwicklung für die Sparte Musik am Mobiltelefon vorgezeichnet. So ging der Ringtone-Markt um satte 26 Prozent zurück. Dem entgegen wurden mit 5,2 Millionen Songs in voller Länge um 53 Prozent mehr Titel auf Handys geladen als im Jahr davor, wie der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) heute bekannt gab. "Die Tendenz weg vom herkömmlichen Klingelton wird sich weiter fortsetzen. Wann Downloads von Songs in voller Länge die Klingeltöne überholen werden, ist noch nicht abzusehen. Schließlich ist der Zeitpunkt mitunter von der gebotenen Handy-Leistung abhängig", erklärt Florian Koch, Bereichsleiter Digitale Medien und E-Dienste beim BITKOM, im Gespräch mit pressetext.

Zwar ist das Geschäft mit Klingelton-Clips noch mehr als sechs Mal so groß wie mit ganzen Musikstücken, der rückläufige Trend zeichnet sich im vergangenen Jahr mit nur noch 23,2 Millionen gegenüber 29,8 Millionen Downloads 2006 jedoch sehr deutlich ab. Darüber hinaus wurden in den veröffentlichten Zahlen unter anderem auch Freizeichen- und Videoklingeltöne mitgezählt. "Während Klingeltöne nur zu ihrem ursprünglich angedachten Zweck dienen, können ganze Songs auch in verschiedenen weiteren Anwendungen verwendet werden", nennt Koch einen der Gründe für das veränderte Userverhalten. "So lassen sich bei den meisten Handys Lieder in Originallänge auch als Klingeltöne nutzen", kommentiert BITKOM-Vizepräsident und Microsoft-Deutschlandchef Achim Berg.

"Songs am Handy werden beispielsweise auch als Weckton genutzt, was sich in voller Länge natürlich als angenehmer erweist wie mit bloßen Ausschnitten", meint Koch gegenüber pressetext. Der Durchschnittspreis von Liedern in Originallänge ist im vergangenen Jahr auf 1,42 Euro gesunken. Damit konnten die Anbieter ihre Umsätze um ein Drittel auf rund acht Millionen Euro heben. Die Erfüllung technischer Voraussetzungen wie ausreichender Telefonspeicher macht ein weiteres Wachstum bei Handy-Downloads möglich. Aufgrund der Qualitätssteigerungen über die letzten Jahre von mono- über polyphone Töne bis hin zu Real Sounds entwickeln sich letztlich Voll-Längen-Downloads besser als bloße Snippets. Neue Vertriebskanäle wie Internet am Handy bescheren dem Markt darüber hinaus eine einfachere Nutzbarkeit und steigern die Beliebtheit bei den Handy-Nutzern. (pte)