Laut Branchenkreisen

Verkauf des DSL-Geschäfts von Freenet auf Zielgerade

02.10.2008
Es zeichne sich ab, dass Freenet bis Anfang November den Käufer für die Sparte mit zuletzt 1,1 Millionen Kunden bekanntgeben werde, verlautete am Donnerstag aus mit den Vorgängen vertrauten Kreisen.

Den Kreisen zufolge hat sich der Bieterkreis mittlerweile eingegrenzt. Interesse hatten neben Großaktionär United Internet und Versatel auch die Schwergewichte Vodafone, Telefonica , Telecom Italia und die Deutsche Telekom angemeldet. Die besten Karten für einen Zuschlage habe im Moment United Internet, hieß es. Telefonica und Telecom Italia wollten zunächst auf organisches Wachstum setzen und die Deutsche Telekom habe nur geringes Interesse an einem Kauf gehabt.

Dies gelte mittlerweile auch für die Vodafone-Gruppe, die ihre Bewertung für das Freenet-Breitbandgeschäft gesenkt habe. Deutschlandchef Friedrich Joussen wolle höchstens 330 Millionen Euro zahlen, sagte eine mit den Vorgängen vertraute Person. Die Wertvorstellungen von Joussen und Freenet-Chef Spoerr lägen damit weit auseinander. Sprecher der Unternehmen lehnten einen Kommentar zu dem Bieterprozess ab

Ursprünglich war ein Wert von rund 600 Millionen Euro für die DSL-Sparte genannt worden. Den Kreisen zufolge liegen die Gebote deutlich unter diesem Ziel. Frank Rothauge, Analyst bei Sal. Oppenheim, erwarten einen Verkaufserlös zwischen 370 und 420 Millionen Euro. Es sei aber nicht ausgeschlossen, dass sich durch die Finanzkrise noch ein Abschlag ergebe, schreibt Rothauge in einer Studie. (dpa/mb)