Software Defined Networking bietet Chancen

Verizon will mehr vom deutschen Markt

15.12.2017
In den USA kennt jeder der Netzwerkgiganten Verizon, in Deutschland ist der Konzern noch ein schlafender Riese. Das neue Management um Stefica Divkovic will das ändern. Die Kompetenz und Verbreitung im Bereich der IP-Vernetzung soll helfen.

Wer kennt schon Oath? Es handelt sich um die vom amerikanischen TK-Riesen Verizon aufgekauften Geschäfte von Yahoo und AOL, die unter der Marke Oath zusammengeführt wurden. Oath ist nur ein kleiner Teil des Geschäfts von Verizon: Der Konzern mit seinen über 163.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 126 Milliarden Dollar, betreibt ein großes Glasfaser- sowie - gemeinsam mit AT&T - das größte Mobilfunknetz in den USA. Rund 60 Prozent des weltweiten IP-Traffics geht durch Verizon-Netze, nachdem das Unternehmen im Jahr 2005 MCI Worldcom übernommen hatte.

Stefica Divkovic leitet die Region Deutschland, Österreich und Schweiz (DACH) für den amerikanischen Telekommunikationskonzern Verizon.
Stefica Divkovic leitet die Region Deutschland, Österreich und Schweiz (DACH) für den amerikanischen Telekommunikationskonzern Verizon.
Foto: Verizon

Stefica Divkovic, bei Verizon seit einigen Monaten Geschäftsführerin für die Region Deutschland, Österreich und Schweiz (DACH), will dafür sorgen will, dass Verizon auch im deutschsprachigen Raum bekannter wird. Aufgrund seiner globalen Präsenz in den Bereichen Netze, Sprachtelefonie und Professional Services sei der TK-Riese zwar in allen DAX-Unternehmen angekommen, jetzt wolle man aber auch die "breite Masse" erreichen und dafür mehr in Vertrieb und Support investieren.

Megatrend Software Defined Networking

Zu den Hoffnungsträgern im Konzern zählt der anhaltende Trend zu Software Defined Networking (SDN). Hier sei das nächste große Ding das "Application Aware Networking": Performance, Kapazitäten und die Sicherheit von Anwendungen müssten so gesteuert werden, dass Unternehmen ihre verfügbare Bandbreite optimal ausnutzen könnten (siehe auch: So wird Ihr Rechenzentrum modern).

Bewegung erwartet Divkovic 2018 auch beim Thema IT-Sicherheit: Die Zukunft gehöre "einer Ende-zu-Ende gemanagten Sicherheitsinfrastruktur für Netzwerke und Anwendungen". Dabei spiele für große Konzerne die globale Reichweite des Dienstleisters eine wichtige Rolle, ebenso die Bereitschaft, sicherheitsrelevante Informationen mit anderen Unternehmen zu teilen. Außerdem wollten Firmen aus Compliance-Gründen die Effektivität ihrer Sicherheitsmaßnahmen künftig genauer messen, damit Cyberrisiken in die Bewertung von Unternehmensrisiken einfließen könnten.

Chancen durch Collaboration

Chancen rechnet sich Verizon auch aus, weil Anwender immer höhere Anforderungen an die Qualität ihrer weltweiten digitalen Zusammenarbeit stellen. IP-basierte Telefonie sei nur der Anfang gewesen, im nächsten Schritt gehe es jetzt um eine einfache, nahtlose internationale Zusammenarbeit auf allen Ebenen. Durch SDN ließen sich intelligentes Daten-Management und die Zusammenschaltung von Telefonverbindungen verschiedener Plattformen einfach erreichen.

Im Zusammenhang mit dem Megatrend Internet der Dinge (IoT) werde die größte Herausforderung 2018 die Integration des Endgeräte-Managements in die Gesamt-IT-Struktur sein. Hier gelte es, die Organisation nicht zu überfordern. Künstliche Intelligenz und Robotertechnik eröffnen laut Verizon die Möglichkeit, IoT-Deployments effizient zu managen und zu automatisieren. (hv)