US-Carrier

Verizon verdient an starkem Mobilfunkgeschäft

19.07.2012
Der US-Telekomkonzern Verizon profitiert weiterhin vom Boom des mobilen Internets.
Netzüberwachung bei Verizon Wireless, einem Joint Venture mit Vodafone
Netzüberwachung bei Verizon Wireless, einem Joint Venture mit Vodafone
Foto: Verizon

Der Rivale von AT&T steigerte den Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13 Prozent auf 1,8 Milliarden US-Dollar, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Damit trafen die New Yorker die Erwartungen der Analysten. Auch beim Umsatz zehrte der Konzern vom starken Mobilfunkgeschäft: Der Erlös wuchs um rund vier Prozent auf 28,6 Milliarden US-Dollar. Nachdem die Aktien des Konzerns im bisherigen Jahresverlauf um 14 Prozent gestiegen waren, gaben die Titel nach Bekanntgabe der Zahlen kurz nach dem Start der Wall Street um 1,57 Prozent auf 45,17 Dollar nach.

Die Mobilfunksparte, die der Konzern zusammen mit Vodafone in einem Gemeinschaftsunternehmen (Verizon Wireless) führt, setzte dank stärker als erwartet gestiegener Kundenzahlen sieben Prozent mehr um und trieb die operative Gewinnspanne dank gewinnträchtiger Datendienste auf Rekordwerte. "Wir erwarten, dass dieser Trend nach oben auch über das zweite Halbjahr hält", sagte Vorstandschef Lowell McAdam. Das operative Ergebnis fiel mit 5,7 Milliarden Dollar rund 16 Prozent stärker aus als vor einem Jahr.

Ein Mitgrund dafür: Die Hälfte von Verizons Mobilfunkkunden nutzt nach den Angaben des Konzerns nun Smartphones. Das trieb den durchschnittlichen Umsatz pro Vertragskunde auf 56,13 Dollar hoch. Zwar konnte der Netzbetreiber im Mobilfunk mit 888.000 Neukunden deutlich weniger neue Verträge abschließen als vor einem Jahr, als es 1,3 Millionen waren. Allerdings muss die gesamte Konkurrenz derzeit sinkende Neuabschlüsse verkraften. So übertraf Verizon hier die Erwartungen der Analysten.

Im Festnetzbereich versucht der Betreiber, die Kunden von seinen Breitbandanschlüssen mit Internet und Fernsehen zu überzeugen. Analysten zeigten sich mit den Zahlen der Angebote über das Glasfasernetz aber weniger zufrieden als mit dem Mobilfunkbereich. Die Zahlen zu Fernsehabos und Internetbreitband seien weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben, sagte ein Analyst in New York. Verizon verwies hingegen auf das Umsatzwachstum bei den Verbrauchern, das die höchste Rate seit einigen Jahren aufgewiesen habe. Im Geschäft mit Gewerbekunden verzeichnete Verizon hingegen einen klaren Umsatzrückgang um mehr als drei Prozent. Um diesen zu kontern, wollen die New Yorker ihr Angebote für Cloud Computing und andere Dienstleistungen ausbauen. (dpa/tc)