Verizon Business holt sich Cybertrust

16.05.2007
Das Telekommunikationsunternehmen baut sein Portfolio um Managed Security Services aus.

Der Konsolidierungstrend im Markt für Managed Security Services hält an: Nach dem britischen TK-Riesen BT Group, der sich im Oktober 2006 für rund 40 Millionen Dollar den amerikanischen Sicherheitsdienstleister Counterpane geschnappt hat, baut nun auch Verizon Business sein Security-Services-Portfolio über einen Firmenkauf aus. Durch die Übernahme von Cybertrust will das Telekommunikationsunternehmen zum führenden Anbieter von Managed Information Security Services für Großunternehmen und Behörden avancieren. Verizon Business, die Großkundensparte von Verizon Communications, bietet ITK-Lösungen und flankierende Dienstleistungen. Finanzielle Details der Akquisition wurden nicht veröffentlicht; in zwei bis drei Monaten soll die Transaktion abgeschlossen sein.

Cybertrust befindet sich in Privatbesitz und ist vor drei Jahren aus dem Merger zwischen den amerikanischen Sicherheitsfirmen Trusecure und Betrusted sowie dem belgischen Unternehmen Ubizen hervorgegangen. Das Unternehmen beschäftigt 800 Mitarbeiter in 30 Niederlassungen weltweit. Neben Dienstleistungen in den Bereichen Identity-Management, Vulnerability- und Threat-Management bietet Cybertrust Managed Security Services, Sicherheitszertifizierungen durch seine ISCA Labs, Professional Services wie quantifizierte Risikoanalysen, individuelle Application Assessments sowie forensische und vorfallbedingte Response-Services an.

Angebot vervollständigt

Der Kauf von Cybertrust soll der Security-Sparte von Verizon Business zu globaler Präsenz verhelfen, aber auch zusätzliches Know-how in den für den Anbieter neuen Bereichen Identity-Management und Computerforensik verschaffen. "Die Akquisition vervollständigt unser Portfolio", erklärt Nancy Gofus, Senior Vice President bei Verizon Business.

Marktbeobachter erachten den Deal aus mehreren Gründen als interessant: So hinkten Verizon Business und andere globale TK-Provider hinsichtlich ihres Security-Angebots dem amerikanischen Telecom-Konzern AT&T bislang deutlich hinterher, meint Ovum-Analyst Jan Dawson. "Mit dieser Akquisition katapultiert sich Verizon in eine ungleich stärkere Position", so Dawson. Als potenzielle Problemzonen sieht er neben Hürden bei der Integration die Tatsache, dass Cybertrust als Servicepartner nicht nur von Verizon Business, sondern auch zahlreicher anderer Netzbetreiber wie Orange Business Services, BT und Vanco agiert. Zwar ziehe Verizon in Betracht, diese Kundenbeziehungen nach der Übernahme fortzusetzen. Fraglich sei jedoch, inwieweit die anderen Carrier diese Services ausgerechnet von einem Wettbewerber beziehen wollten. (kf)