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Verint zahlt 950 Millionen Dollar für Witness Systems

13.02.2007
Das oberste Marktsegment des Callcenter-Softwaremarkts konsolidiert sich auf nur mehr zwei Anbieter: Der Sprach- und Datenanalysespezialist Verint Systems will den Workforce-Optimization-Anbieter Witness Systems für 950 Millionen Dollar in bar schlucken.

Comverse Technology, das 57 Prozent an Verint hält, unterstützt den Erwerb durch Kauf von Verint-Aktien im Wert von 293 Millionen Dollar, für die restlichen 650 Millionen Dollar nimmt Verint Kredite auf. Nach Bekanntwerden der Übernahmeabsicht stieg der Aktienkurs von Witness gleich um gut 20 Prozent auf ein Hoch von 27 Dollar. Vorbehaltlich der Zustimmung der Witness-Aktionäre soll die Transaktion im zweiten Quartal abgeschlossen werden.

Alle drei beteiligten Unternehmen hatten zuletzt mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen. Comverse und Verint wurden am 1. Februar aufgrund von Ermittlungen bezüglich ihrer Optionspraxis und daraus resultierender Verspätungen ihrer Finanzberichte von der Nasdaq delistet; Witness droht gleichfalls die Streichung seiner Notierung wegen verspäteter Vorlage von Pflichtmitteilungen.

Aus der trotzdem zu erwartenden Übernahme dürfte ein Unternehmen von ähnlichen Dimensionen wie Aspect Communications hervorgehen, das aus einer eine Milliarde Dollar schweren Transaktion zwischen Aspect und Concerto Software im September 2005 resultiert.

Witness stand bereits seit mehreren Monaten im Zentrum von Übernahmegerüchten; als Interessenten wurden unter anderem Mitbewerber Nice Systems sowie die IBM kolportiert. (tc)