Estelle-Compiler als Basis

Verilog liefert CASE-Tool zur Spezifikation von Protokollen

11.09.1992

FRANKFURT (pi) - Der französische Hersteller Verilog hat zusammen mit dem französischen Forschungszentrum für Telekommunikation (CNET) sowie den Universitäten Grenoble und Rennes ein CASE-Tool für die formale Spezifikation und automatische Prüfung von Kommunikationsprotokollen entwickelt. "Veda" arbeitet auf Basis der Programmiersprache Estelle, die 1989 zur ISO-Norm 9074 erklärt worden ist.

Veda umfaßt nach einer Mitteilung des Französischen Informations-Zentrums für Industrie und Technik (Fizit) einen Estelle-Compiler, der Syntax- und Semantik-Tests durchführt, sowie einen Simulator, der die Protokolle in drei verschiedenen Arten ausführt und prüft: interaktiv durch die schrittweise Untersuchung des Protokollverhaltens, zufällig aufgrund der Wahl des ausführenden Pfades nach dem Zufallsprinzip oder umfassend mittels Durchlauf aller Systemzustände.

Umfangreiche Protokolle werden rasch validiert

Die umfassende Simulation ist, wie es bei Fizit heißt, das Ergebnis entsprechender Forschungsanstrengungen. Das Verfahren wurde mit dem Ziel konzipiert, alle möglichen Situationen zu erforschen und die definierten Eigenschaften zu kontrollieren. Durch voneinander unabhängige Prozesse sei die Überwachung des Protokolls während der gesamten Simulation gewährleistet.

Gesteuert wird der Veda-Simulator über eine mehrfenstrige Motif-Benutzeroberfläche. Er ist menügesteuert und zeigt laut Fizit automatisch Quellcode und Kontrollfenster an. Durch eine Koordinierung und automatische Aktualisierung der Informationen aus jeder Perspektive wird dabei die Konsistenz sichergestellt. Einer der Hauptvorzüge von Veda soll in der Leistungsstärke des Simulators liegen, der die formale Prüfung komplexer Protokollspezifikationen in äußerster Nähe der Betriebsumgebung erlaube, wodurch auch Protokolle mit mehreren 100 000 Zuständen im Stundenbereich validiert werden könnten.