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Verhandlungen: Telekom und Verdi nähern sich an

16.04.2007

Die vierte Verhandlungsrunde wurde von neuen Protesten begleitet. Bundesweit nahmen nach Angaben der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi rund 12.000 Beschäftigte an Warnstreiks teil. Dadurch sei mit einer Beeinträchtigung des Betriebs in Call-Centern und Kundendienst zu rechnen, sagte ein Verdi-Sprecher. Bereits in der vergangenen Woche hatten mehrere tausend Mitarbeiter gegen die Pläne der Konzernführung protestiert. Für Dienstag hat Verdi die Große Tarifkommission der Gewerkschaft einberufen. Diese könnte eine Ausweitung der Warnstreiks oder umfassende Arbeitsniederlegungen empfehlen, denen allerdings noch der Verdi-Bundesvorstand zustimmen müsste. Der Bonner Konzern kann T-Service auch ohne die Zustimmung von Verdi gründen, allerdings hatte die Gewerkschaft bei einem Alleingang der Telekom-Führung mit einer Ausweitung der Streiks gedroht.

Nach Einschätzung von Analysten könnte die Telekom dann zu einer neuerlichen Gewinnwarnung gezwungen sein, was Personal- und Finanzvorstand Eick indes zurückweist. Die Telekom steht auf ihrem Heimatmarkt massiv unter Druck. So verlor die Festnetzsparte T-Com im vergangenen Jahr über zwei Millionen Kunden - mit einer Erholung rechnet Vorstandschef Obermann für dieses Jahr nicht. Er hatte daher wenige Monate nach seinem Amtsantritt im Januar die Prognose für 2007 senken müssen. Experten halten eine Gründung von T-Service für unvermeidlich. (dpa/ajf)