Verhaltenskodex der Mobilfunkbranche ist "zahnloser Tiger"

18.07.2006
Von Richard Knoll
Die Wirtschaftsinitiative "no abuse in internet" (naiin) hat den kürzlich von der deutschen Mobilfunkbranche verabschiedeten Verhaltenskodex kritisiert.

Zugleich rief die Initiative den Gesetzgeber dazu auf, an seinen aktuellen Vorhaben zur Stärkung des Verbraucherschutzes im Mobilfunk festzuhalten. Naiin-Präsident Arthur Wetzel bemängelte unter anderem, dass die freiwillige Selbstverpflichtung der Mobilfunkbranche das mangelnde Fachwissen der deutschen Mobilfunkkunden ausnutze und ausschließlich den Interessen der beteiligten Unternehmen diene.

Der von Mobilfunkunternehmen unterzeichnete Verhaltenskodex umfasst beispielsweise Regelungen wie das Handshake-Verfahren für Abo-Services. Diese besagt, dass der Kunde nach der Anforderung eines Abonnements durch eine SMS aufgefordert wird, den Vertragsabschluss zu bestätigen. Die SMS enthält Angaben zum Preis und zum Anbieter. Erst mit der Bestätigung kommt ein Vertrag zustande. Außerdem umfasst der Verhaltenskodex Richtlinien zur Preistransparenz und Kündigung von Premium-Diensten.