Das Geschäft mit Software wird aufgegeben

Verhaltener Optimismus bei Maxdata

11.05.2001
DÜSSELDORF - Der PC- und Monitoranbieter Maxdata AG aus dem westfälischen Marl hat sein Geschäftsergebnis 2000 und die Zahlen für das erste Quartal 2001 bekannt gegeben. Für das laufende Jahr wird mit einer Belebung des Geschäfts gerechnet. Von Dieter Bode*

Im ersten Quartal 2001 konnte Maxdata trotz leichter Nachfrageschwäche das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) um 38 Prozent auf 15,4 Millionen Mark steigern, die Vergleichszahlen des Vorjahres beliefen sich auf elf Millionen Mark. Der Umsatz ging leicht um zwei Millionen Mark auf 416 Millionen Mark zurück. Vorstandschef Holger Lampatz sah in den seiner Ansicht nach erfreulich stabilen Zahlen des ersten Quartals Anlass zu einem "vorsichtigen Optimismus" für die weitere Geschäftsentwicklung.

Schwerer RückschlagIm Geschäftsjahr 2000 musste die IT-Company allerdings heftige Nackenschläge einstecken. Der Gesamtumsatz ging um 14,6 Prozent auf 1,86 Milliarden Mark gegenüber 2,18 Milliarden Mark im Vorjahr zurück. Das Ebit sank massiv von 103 Millionen Mark auf 15,26 Millionen Mark. Ebenfalls schrumpfte der Jahresüberschuss auf 22,8 Millionen Mark. 1999 waren noch 84,5 Millionen Mark erzielt worden. Gleichzeitig fiel die Umsatzrendite von 3,9 Prozent auf 1,2 Prozent.

Als Gründe für diese schlechten Zahlen führte Lampatz die Aufgabe der so genannten margenschwachen OEM-Fertigung für Fremdfirmen (Vobis, Peacock), die stagnierende Nachfrage auf dem PC-Markt und den starken Dollarkurs an. Maxdata ist wie die gesamte IT-Branche gezwungen, die Bausteine und Peripheriegeräte auf Dollar-Basis auf dem Weltmarkt einzukaufen, muss aber die abgesetzten Systeme in Euro berechnen. Die durch den starken Dollar eigentlich notwendigen Preiserhöhungen waren am Markt nicht durchsetzbar.

Neben der bereits aufgegebenen Systemfertigung für Dritte wird sich das Unternehmen auch von seinen Beteiligungen Panvision GmbH und Pansite GmbH trennen. Die Hoffnung, Software für die Erstellung von Internet-Inhalten über die rund 6200 Fachhandelspartner vertreiben zu können, hatten sich nicht erfüllt. Maxdata-CEO Lampatz gab zu: "Wir haben hier rund vier Millionen Mark investiert und offen gesagt auch fehlinvestiert."

Im europäischen Ausland konnte Maxdata hingegen auf erfreulichere Zahlen verweisen. Der Umsatz stieg im Geschäftsjahr 2000 um 27,6 Prozent auf 586 Millionen Mark (1999: 459 Millionen). Damit kletterte der Auslandsanteil um 21 Prozent auf 31,4 Prozent an. In den Ländern Österreich, der Schweiz, Großbritannien, den Niederlanden, Belgien und Frankreich ist Maxdata mit eigenen Gesellschaften vertreten. Eine weitere Expansionen, beispielsweise nach Italien, wird erwogen.

Im IT-Krisenjahr 2000 wurde der Konzern neu strukturiert, so konnte nach Maxdata-Angaben in der PC-Fertigung eine Produktivitätssteigerung von mehr als 20 Prozent erreicht werden. Dabei wurden Investitionen in Höhe von 54 Millionen Mark getätigt. In einem Vier-Säulen-Modell wurde Maxdata in die Bereiche Fertigung, Internationaler Vertrieb, Services und E-Business unterteilt.

Nach Einschätzung des Maxdata-Chefs ist in diesem Jahr eine Marktbelebung zu erwarten. Lampatz sieht ebenso wie die Prognosen der Marktanalysten vor allem im zweiten Halbjahr 2001 einen steigenden Absatz im In- und Ausland. Die zurzeit schwache Nachfrage kann nicht durch die Markteinführung von PCs und Servern mit immer höheren Taktraten überwunden werden. Vielmehr muss der vermehrte Nutzen eines Rechners den Ausschlag geben.

Impulse für das WachstumDie verstärkte Umstellung auf das neue Microsoft-Betriebssystem Windows 2000 führe zu den gewünschten Bestellungen neuer Rechner. Weiterhin hat sich der Abschreibungszeitraum inzwischen auf drei Jahre reduziert, wodurch das Geschäft mit Ersatzbeschaffungen stimuliert werde.

Für das laufende Geschäftsjahr sind Umsätze in Höhe von 1,85 Milliarden Mark und ein Ebit von rund 80 Millionen Mark angestrebt. Das von den Analysten erwartete Ebit von 50 Millionen Mark will Lampatz damit um 30 Millionen Mark übertreffen - unter der Voraussetzung, die Konjunkturbedingungen und Marktverhältnisse bleiben stabil. Dann sei auch für 2001 eine Dividendenzahlung an die Aktionäre möglich.

*Dieter Bode ist freier Journalist in Fröndenberg.