Vergleichstest: Storage-Gateways

03.06.2005
Von Christoph Lange

Bei der iSCSI-Performance erreichte das IP-9200-Gateway ebenfalls höhere Schreibdurchsätze als der GF940. Den höchsten Wert von 53 MB/s erzielte die Reldata-Appliance diesmal mit 1-MB-Blöcken und lag damit um 3 MB/s über dem besten gemessenen Wert des NAS-Tests. Die Lese-Performance des GF940 übertraf diesmal die des Reldata-Gateways noch stärker, wobei aber die beste gemessene Leistung von 76 MB/s nicht ganz an den NAS-Spitzenwert von 79 MB/s heranreichte. Beim Datenbank-Lastszenario mit iSCSI erzielte das HDS-Netapp-Gateway mit 4,3 MB/s wie schon beim NAS-Test einen deutlich besseren Gesamtdurchsatz als die Reldata-Box, die auf 3,4 MB/s kam. Mit den kleinen 2-KB-Blöcken waren beide Gateways unter iSCSI deutlich langsamer als beim NAS-Test.

Fazit

• Der Vergleichstest der Storage-Gateways HDS-Netapp GF940 und Reldata IP 9200 hat gezeigt, dass beide Lösungen eine sinnvolle Integration von NAS- und SAN-Umgebungen ermöglichen.

• Beide Gateways bieten nützliche Funktionen für eine einfache Speicherverwaltung (Virtualisierung), für die schnelle Datensicherung und Wiederherstellung (Snapshots) sowie für den Aufbau von hochverfügbaren Speicherumgebungen (Remote Mirroring/Replication).

• Das IP 9200 Storage Gateway von Reldata ist mit einem Preis von 22500 Euro inklusive aller Softwarefunktionen besonders interessant für kleinere und mittlere Unternehmen.

• Der deutlich teurere HDS-Netapp GF940 dagegen ist für Midrange- und Highend-Speicherumgebungen von HDS prädestiniert. Für größere Unternehmen, die bereits Speichersysteme von HDS einsetzen, dürften die HDS-Netapp-Gateways deshalb die erste Wahl bleiben.

Die mit dem Mittelklasse-Subsystem "Thunder 9585V" gemessenen Durchsätze waren bei beiden Storage-Gateways nahezu identisch mit den Ergebnissen, die mit dem HDS-Highend-Array "Lightning 9980V" erzielt wurden. Dies dürfte darauf zurückzuführen sein, dass für die getesteten Lastszenarien die I/O-Leistung der Thunder bereits hoch genug ist, um nicht zum Flaschenhals zu werden. Dass die Durchsatzraten der iSCSI-Tests zum Teil schlechter ausfielen als die im NAS-Test gemessene Performance, könnte daran gelegen haben, dass der Test-Server nicht mit einem speziellen iSCSI-HBA ausgerüstet war, sondern eine normale Gigabit-Ethernet-Karte und den iSCSI-Initiator-Treiber von Microsoft verwendete.