Wie sich Training und Lernen verändert

Vergesst Upskilling!

16.03.2023
Von 
Als Managing Director und Co-Founder der Retorio GmbH verantwortet Patrick Oehler die Bereiche Vertrieb, Marketing und Accounting.

Wie Behavioral Intelligence weiterhilft

Auch wenn niemand weiß, welche Skills in Zukunft wichtig sein werden, können die meisten Unternehmen sehr wohl Mitarbeiter benennen, denen sie künftige Herausforderungen am besten zutrauen. Was zeichnet diese Menschen aus und was machen sie besser als andere?

Mit einer Behavioral-Intelligence-Plattform lässt sich das ganz einfach ermitteln. Behavioral Intelligence ist eine Technologie, die mithilfe von künstlicher Intelligenz Verhaltensweisen analysiert und messbar macht. Durch Training an Millionen von Datenpunkten hat die KI gelernt, menschliches Verhalten zu verstehen. Dafür wertet sie viele verschiedene Merkmale aus, zum Beispiel die Sprache, die Stimme, den Tonfall, die Mimik und die Gestik.

Um die Erfolgsfaktoren einer Unternehmenskultur zu analysieren, lädt man zunächst die Top-Performer der Organisation zu einer Videosimulation ein. Sie werden am Bildschirm mit einer zuvor definierten, realistischen Gesprächssituation konfrontiert, etwa einem aufgebrachten Kunden, unbequemen Fragen oder einer Krise. Die Video-KI analysiert, wie sich die Mitarbeiter im Gespräch verhalten und mit der Situation umgehen. Daraus lässt sich ein Erfolgsprofil ableiten, das dann als Ziel für die angestrebte Unternehmenskultur gilt. Künftig können Personaler bereits im Recruiting nach Kandidaten suchen, die zu diesem Profil passen. Die HR-Abteilung kann außerdem Trainings aufsetzen, um andere Mitarbeiter ebenfalls auf Erfolgskurs zu bringen.

Schneller und besser das Richtige lernen

Die Trainings erfolgen ebenfalls mithilfe der Behavioral-Intelligence-Plattform: Mitarbeiter interagieren in realistischen Video-Simulationen mit Gesprächspartnern, die von der KI dargestellt werden. Das Gespräch wird aufgezeichnet, datenbasiert analysiert und mit dem Zielprofil abgeglichen. Anschließend gibt die KI Mitarbeitern objektives, ehrliches Feedback, wie ihr Verhalten auf andere Menschen wirkt. Sie erfahren, was sie verbessern sollten, um zum Beispiel offener, freundlicher oder sympathischer rüberzukommen und mehr Kaufabschlüsse zu erzielen.

Zwei Premium-Hersteller der deutschen Automobilindustrie nutzen diese Form der Weiterbildung zum Beispiel, um ihre globalen Sales-Teams fit für die Zukunft zu machen. Das Training mit der Video-KI-Plattform kommt bei den Nutzern sehr gut an. Sie fühlen sich sicher, da sie anonym in einer geschützten Umgebung schwierige Situationen üben können und konkretes, ungefiltertes Feedback erhalten. Außerdem regt die Videoanalyse zur Selbstreflexion an und weckt den Drang, sich zu verbessern. In Folge suchen Mitarbeiter eigenständig nach zusätzlichem Content und absolvieren weitere Trainings. Ganz automatisch kommt so der Veränderungsprozess in Gang.

Upskilling kommt von alleine

Unternehmen können schnell und einfach für jede beliebige Gesprächssituation Trainings aufsetzen und über die Plattform global an all ihren Standorten bereitstellen - zum Beispiel auch, um sich auf neue Produkte oder Kundengruppen vorzubereiten oder eine aktuelle Krise zu meistern. Ein großer Logistik-Konzern, dessen Schiffe im Suez-Kanal festsaßen, nutzte die Video-KI seinerzeit, um Service-Mitarbeiter zu schulen, wie sie am besten in der Krise kommunizieren. Mit menschlichen Trainern wäre das so schnell nicht machbar und deutlich teurer gewesen. Die Behavioral-Intelligence-Plattform ermöglicht dagegen in kürzester Zeit 1:1 Coachings, die beliebig skalierbar sind und einen Bruchteil kosten.

Ganz vergessen darf man Upskilling natürlich nicht. Im ersten Schritt sollten Unternehmen aber darauf fokussieren, den kulturellen Wandel anzustoßen und Verhalten zu optimieren. Wenn das gelingt, entwickeln Mitarbeiter automatisch den Drang, an sich zu arbeiten. Upskilling passiert dann ganz von selbst.