Verfassungsschutz warnt vor Computerspionage aus China

08.02.2007
China verstärkt nach Informationen des Verfassungsschutzes die elektronische Spionage in deutschen Unternehmen.

"In letzter Zeit haben wir verstärkt chinesische Hackerangriffe festgestellt", sagte der Vizepräsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans Elmar Remberg, der "Financial Times Deutschland". Auch andere westliche Staaten registrierten mehr Wirtschaftsspionage aus China, sagte Remberg.

Schätzungen zufolge entstehen der deutschen Wirtschaft durch Know-how-Diebstahl jährlich Schäden in Milliardenhöhe. Vor allem Russland und China betreiben laut Remberg Wirtschaftsspionage in Deutschland. Beide Staaten sind wichtige deutsche Handelspartner. "Während die russischen Dienste noch primär mit klassischen Agenten arbeiten, sind die Chinesen nach unseren Erkenntnissen hauptsächlich auf dem elektronischen Sektor aktiv", sagte Remberg.

Als besonders gefährdet gelten deutsche Mittelständler. Ein neues Sicherheitsrisiko stellt die bei Firmen beliebte Internet-Telefonie dar. "Hier potenzieren sich zwei Gefahren: Kommunikation an sich und das Internet", sagte Remberg. Der Verfassungsschutz hält zudem Praktikanten für eine mögliche Gefahrenquelle. (dpa/tc)