ANSI und Unece definieren gemeinsam Standard:

Verbreitung von EDI erhält Ansporn

12.12.1986

LONDON (CWN) - Auftrieb wird jetzt für die weltweite Entwicklung von Electronic Document Interchange (EDI) erwartet: Kürzlich beendeten das Joint Electronic Data Interchange Committec in den USA und die United Nations Economic Commission for Europe (Unece) ihre Arbeiten an der Definition internationaler Protokolle für den elektronischen Austausch von Dokumenten.

Bislang wurden unterschiedliche EDI-Protokolle entwickelt. Am weitesten verbreitet sind der X. 12-Standard vom American National Standards Institute (ANSI) und der TDI-Standard von Unece. Unter EDI-Standards versteht man Dokumentenformate und nicht Kommunikationsprotokolle. Des weiteren werden in Europa unterschiedliche Standards verwendet wie der VDA-Standard der bundesdeutschen Automobilindustrie (Odette) und der CCG-Standard im Sedas-Projekt, der ebenfalls in der Bundesrepublik im Einzelhandel eingesetzt wird. Die International Standards Organization (ISO) mit Sitz in Genf und die EG-Kommission werden sich möglicherweise ebenfalls darum bemühen, den Standard weiterzuentwickeln.

Der Einsatz unterschiedlicher Protokolle zeigte sich bislang als Hemmschuh bei der Entwicklung von EDI, so der Telekommunikationsexperte Kees Mulder, Berater im Marktforschungsunternehmen IDC Europa. Der Grund dafür sei die Angst der auf diesem Gebiet tätigen Unternehmen, ihre EDI-Systeme könnten durch die Verabschiedung von internationalen Standards überholt werden. Auch erwiesen sich die Kommunikations-Schwierigkeiten der EDI-Systeme untereinander als Hindernis bei der Verbreitung des elektronischen Dokumentenaustausches.

Die Forderung nach Kompatibilität wird in den einzelnen Ländern noch zunehmen, glaubt Mulder.