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Verbraucherschützer laufen gegen überhöhte SMS-Preise Sturm

28.11.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nationale Regulierungsbehörden in Europa könnten dem Geldsegen der Mobilfunkanbieter durch überhöhte SMS-Preise (Short Message Services) bald ein Ende setzen: So fordern Verbraucherschützer in Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien eine staatliche Kontrolle der Gebühren für die Übermittlung von Kurzmitteilungen via Handy. Wie das "Wall Street Journal" berichtet, hat die französische Behörde bereits eine Überprüfung der Preisstrukturen angekündigt. Zwar würde sich die Aufnahme von SMS-Services in einen neuen Gesetzesentwurf für die elektronische Kommunikation nur auf die Preise zwischen verschiedenen Netzbetreibern beziehen. Dies würde aber indirekt auch die Endkundenpreise senken. Die Behörde strebt dem Bericht zufolge ein einheitliches Vorgehen innerhalb der EU an.

Nach Angaben der Verbraucherschutzorganisation UFC-Que Choisir beträgt die Gewinnspanne französischer Anbieter beim SMS-Versand 87 Prozent - sie fordern eine Absenkung der Marge auf 47 Prozent. Mit den hohen Preisen kassierten die hiesigen Netzbetreiber den Kunden pro Jahr 400 Millionen Euro zuviel ab, europaweit summiere sich der Betrag auf einige Milliarden Euro, so die Gruppe.

Bereits eine geringe Preiskorrektur könnte den Unternehmen empfindlich weh tun: So erzielen einige Mobilfunkfirmen bis zu 15 Prozent der Einnahmen mit elektronischen Kurzmitteilungen. (mb)