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Verbraucher unbeeindruckt vom Dotcom-Sterben

03.05.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Während immer mehr Internet-Firmen ihren Betrieb einstellen müssen, geben die Verbraucher immer mehr Geld im Web aus. Die Nordamerikaner beispielsweise werden in diesem Jahr für 65 Milliarden Dollar online einkaufen. Das entspricht einer Steigerung von 44 Prozent gegenüber 2000. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Unternehmensberatung Boston Consulting Group und der Online-Retailer-Organisation Shop.org. Um bis zu 50 Prozent auf ein Volumen von 13,8 Milliarden Dollar soll in diesem Jahr der Online-Retail-Sektor Reisen zulegen. Die Umsätze in den Bereichen Bücher sowie Computer-Hardware und -Software werden den Auguren zufolge um 25 Prozent beziehungsweise um 15 Prozent wachsen.

Auch wenn die Zahl der Dotcoms gegenüber dem Vorjahr deutlich gesunken ist, so haben es diejenigen, die im Geschäft geblieben sind, jedoch geschafft, ihre finanzielle Situation zu verbessern. Der Studie zufolge haben die 550 untersuchten Unternehmen, die auch im Internet ihre Waren vertreiben, ihre operativen Verluste gesenkt. Rund 72 Prozent der Kataloganbieter, 43 Prozent der Click-and-Mortar-Firmen und 27 Prozent der reinen Web-Retailer wirtschafteten im operativen Bereich inzwischen profitabel. Zum Erreichen der operativen Gewinnzone trugen vor allem die Einsparungen im Marketing bei. Die Kosten für die Kundengewinnung sanken von 38 Dollar je Klient im Jahr 1999 auf 29 Dollar im vergangenen Jahr. Reine Online-Anbieter müssen mit 55 Dollar jedoch nach wie vor mehr Mittel für die Akquise aufbringen. Allerdings lag der Preis dafür 1999 mit 82 Dollar je Kunde noch deutlich höher.