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Probleme beim Daten- und Verbraucherschutz

Verbände: Online-Anbieter müssen nachbessern

10.03.1999
Von Michael Hufelschulte
Probleme beim Daten- und Verbraucherschutz

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach Ansicht des Bundesbeauftragten für den Datenschutz, Joachim Jacob, und der Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände (AgV) vernachlässigen die meisten Online-Anbieter in Deutschland Datenschutz und Verbraucherrechte. Auf den Seiten vieler Anbieter fehlten Adressen und Geschäftsbedingungen. Außerdem würden vielfach Kundendaten unerlaubt gespeichert, Preise unvollständig ausgewiesen oder sicherheitsrelevante Daten nicht verschlüsselt. Die Verbraucher wiederum wüßten ihrerseits zu wenig über ihre Rechte.

Der Deutsche Multimedia-Verband (dmmv) räumte ein, daß es Defizite im elektronischen Geschäftsverkehr gebe. Er versprach aber baldige Abhilfe. Der Verband ist nach eigenen Angaben dabei, Empfehlungen für mehr Sicherheit im Netz zu erarbeiten. Die Wirtschaft könne sich "allen Forderungen, die das Vertrauen der Verbraucher stärken, nur anschließen", erklärte dmmv-Geschäftsführer Alexander Felsenberg.

Ergänzend hat der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) am Dienstag in Köln eine Vereinheitlichung und Vereinfachung der unterschiedlichen Bestimmungen von Bund und Ländern zum elektronischen Handel gefordert. Volker Stroh, Multimedia-Experte des Verbandes, erklärte: "Transparenz bei Angeboten im Internet setzt Transparenz bei den gesetzlichen Regelungen voraus." Viele Händler wüßten angesichts der unübersichtlichen Rechtslage nicht, ob ihr Angebot unter das Teledienstegesetz des Bundes oder den Medienstaatsvertrag der Länder falle.