Keine Entschädigung für defekte Teile

Verärgerte Aptiva-Anwender klagen gegen IBM

27.02.1998

Bei der defekten Platine handelt es sich um ein sogenanntes Mwave-Board, das IBM in einigen seiner Aptiva-PCs verwendet. Mit Hilfe eines DSP-Prozessors kombinieren derartige Karten Modem- und Audiofunktionen auf einem Modul. Mehrere Benutzer entsprechend ausgestatteter Rechner in den USA hatten über Funktionsstörungen in Zusammenhang mit Streaming Audio, Internet-Telefonie und weiteren Anwendungen berichtet.

Zunächst reagierte IBM offenbar auf die Klagen und stellte einen Geldbetrag von 275 Dollar für die Anschaffung eines neuen Modems und einer Soundkarte bereit. Diese Praxis wurde jedoch wieder aufgegeben, berichtet der US-Amerikaner Don Schneider, der daraufhin eine inoffizielle Support-Web-Site für Aptiva-Benutzer einrichtete. "Natürlich waren diejenigen Anwender, die keine Entschädigung erhielten, verärgert und beschlossen den Rechtsweg zu gehen", so Schneider, der selbst keine Klage einreichte.

Offenbar war man bei Big Blue bemüht, die Angelegenheit unter den Teppich zu kehren. Laut Schneider verlangte der Hersteller von entschädigten Anwendern die Unterzeichnung von Verschwiegenheitserklärungen. Von IBM war dazu keinerlei Stellungnahme zu erhalten.