Veränderung erfordert gute Führung

04.03.2003
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Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.

Zumindest was letzteres betrifft, hat sich die SAP AG einiges vorgenommen. Mit der Initiative „Management Excellence@SAP“ will der Softwarekonzern ein einheitliches Führungsleitbild und den Gedanken verankern, dass Führungsqualität genauso wichtig ist wie technisches Wissen. Durch das rasante Wachstum des Unternehmens wurde oft der beste Fachmann zum Manager befördert und die Wirkung von Führungs-Workshops bezweifelt. Nach dem neuen Leitbild ist der SAP-Manager dafür verantwortlich, das laufende Geschäft heute und künftig erfolgreich zu steuern, die Bedingungen für eine gute Teamarbeit zu schaffen und klare Zielvorgaben sowie Feedbacks zu den Leistungen zu geben.

Ein Schwerpunkt liegt auf der Mitarbeiterentwicklung: Die Manager müssen von Anfang an ihre Nachfolger bestimmen und sich um die Weiterentwicklung ihrer Mitarbeiter kümmern - andernfalls reduziert sich ihr Bonus um 20 Prozent. Dieser Beschluss des Topmanagements sorgte für Furore, wie Julia Zachmann, Leiterin Personalentwicklung bei SAP, erläuterte. Denn wer benennt gern seinen Nachfolger, wenn er selbst erst Mitte 30 ist? Da aber die potenziellen Nachfolger nichts von ihrem Glück erfahren, sondern nur speziell gefördert werden sollen, erhoffen sich die Walldorfer, dass die kurzfristigen Ängste der Manager durch die Einsicht in den mittel- bis langfristigen Nutzen abgelöst werden.