Der moderne CIO

Venture Capitalist im eigenen Unternehmen?

18.03.2014
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Ständige Bewertung der Performance

Ein CIO mit VC-Mindset führt nicht einfach nur Buch über die Abarbeitung von To-do-Listen oder das Asset-Inventar. Die "Portfolio-Sicht" ermögliche es ihm, jedes Stück Inventar, jedes Projekt und jeden Anbieter ständig nach solchen Kriterien zu beurteilen, die auch die Fachbereichsleiter und die Unternehmensführung verständen, so Deloitte. Und das versetze ihn in die Lage, seinen Management-Kollegen den quantitativen und qualitativen Wertbeitrag der IT nahezubringen. Welche Initiativen sind geschäftskritisch? Welche Hardware- und Softwarekomponenten sind wachstumsentscheidend? Welche sollen auslaufen? Derartige Fragen müsse er beantworten können.

Das Unvorhersehbare antizipieren

Dabei hat der CIO mit einigen Unbekannten zu rechnen. Deloitte spielt hier beispielsweise auf die undurchsichtige Produkt-Roadmap vieler Anbieter und die schwer vorhersehbare Entwicklung neuer Marktteilnehmer an. Der CIO brauche die Fähigkeit und die Disziplin, die Marktlandschaft im Auge zu behalten - und zwar stets und ständig im Hinblick auf die Bedeutung für das eigene Unternehmen, die eigenen Kunden und die Geschäftspartner. Darüber hinaus rät Deloitte den CIOs, eine "Konzessionsarchitektur" zu errichten, die es erlaube, Assets mit überschaubarem Aufwand auf andere Anbieter zu übertragen.

Die Werbetrommel rühren

Ein CIO, der sich als VC begreift, kann seine Rolle vor einer neuen Kulisse spielen. Selbstverständlich werde er - oder sie - die Außenwahrnehmung nicht über Nacht verändern, warnt Deloitte die Übereifrigen. Andererseits sollten CIOs nicht davor zurückschrecken, sich selbst zu "vermarkten" - im Interesse der IT und damit auch des Unternehmens. IT-Marketing und -PR sei auch wichtig, um Talente ins Unternehmen zu ziehen.

Interne und externe Talente fördern

Auch das Talent-Management gehört zu den Aufgaben eines Venture Capitalist. Wo sind die Lücken im Skillset? Wie lassen sie sich durch interne Weiterbildung schließen? Wo müssen neue Mitarbeiter eingestellt werden? Wie lassen sich Toptalente erkennen, entwickeln und halten? Wo ist Croudsourcing sinnvoll und machbar? In ihren Teams brauchen die CIOs "Macher" und "Denker", aber auch "Führer". Und die Talente sind überall knapp.

Kurz und bündig:

Operationale Services bereitstellen war gestern. Heute muss der CIO die Wachstums- und Investitionsstrategie des Topmanagements unterstützen - so flink und flexibel wie irgend möglich.

Die komplette Studie finden Sie hier.