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Venture Capital schrumpft weiter

07.09.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Ganze 244,47 Millionen Euro haben Wagniskapitalgeber in der ersten Hälfte dieses Jahres auf deutsche Startups vewendet. Damit ist der Tiefstand vom zweiten Halbjahr 2004 (245,42 Millionen Euro) noch unterschritten. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2004 sank die Summe des in Deutschland vergebenen Risikokapitals um rund 14 Prozent. Bezogen auf Gesamteuropa ist der Schwund sogar noch drastischer: Die Investitionssumme schrumpfte gegenüber dem zweiten Halbjahr 2004 um acht Prozent - von 1,795 auf 1,657 Milliarden Euro - und gegenüber der ersten Hälfte des Vorjahres sogar um mehr als elf Prozent. Diese Ergebnisse liefert das aktuelle "Venture Capital Barometer" der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young.

Der zuletzt beobachtete Aufwärtstrend in der IT-Branche hatte leider keinen Bestand: Waren die deutschen Venture-Capital-Investitionen im Sommer und Herbst 2004 noch auf insgesamt 89,18 Millionen Euro geklettert (von 79,55 Millionen in der ersten Jahreshälfte), so fielen sie für Januar bis Juni 2005 auf insgesamt 75,12 Millionen zurück. Einen Anstieg gegenüber der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres verzeichneten hingegen die Life-Science-Bereiche sowie Chemiefirmen und Energieversorger.

Trotz dieser traurigen Bilanz sieht Ernst & Young "Zeichen, dass es in den nächsten Monaten mehr Investitionen geben wird". Einige große deutsche Kapitalgeber wie Wellington Partners hätten neue Fonds aufgelegt. Hinzu kämen die von der Bundesregierung in Kooperation mit Teilen der deutschen Wirtschaft vergebenen Hightech-Gründerfonds. "Für Startup-Unternehmen, die eine Anschubfinanzierung benötigen, steigen die Chancen langsam an, eine Finanzspritze zu erhalten", beteuert Jürgen Zapf, Partner bei Ernst & Young. (qua)